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„Nico Krebs vs. Taiyo Onorato“ in der Kunsthalle


Dass Nico Krebs und Taiyo Onorato das Handwerk der Fotografie beherrschen bewiesen sie nicht nur schon 2006 in ihrer Einzelausstellung im New Yorker MoMA, sondern jetzt auch erstmals in Deutschland – und zwar hier in Mainz im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2011. Die beiden Schweizer zeigen mit ihren analogen Fotografien, dass es für ein gutes Foto nicht ausreicht, einfach auf den Auslöseknopf der Kamera zu drücken! Sie tricksen nicht im Nachhinein mit Bildbearbeitungsprogrammen sondern vor dem Auslösen mit aufwendig vorbereiteten Spezialeffekten, welche den Betrachter zwar täuschen sollen, für ihn aber zum Teil absichtlich auf den Fotografien sichtbar gemacht werden. Auf diese Weise spielen die Künstler mit der Wahrnehmung der Wirklichkeit und stellen mit ihren Kunstwerken den Realitätsgehalt unserer Wahrnehmung in Frage.

Ferner sind ihre Fotografien fast alle nur als Unikate erhältlich, was diese noch spezieller macht, da sie nicht hundertfach Abzüge machen und somit dem Medium Fotografie seinen Massenprodukcharakter absprechen. Ein bisschen Massenkult muss aber schon sein; wer einen schmalen Geldbeutel hat und sich dennoch ein bisschen Kunst von Krebs und Onorato leisten möchte, der kann sich ihr 2009 erschienenes Künstlerbuch „The Great Unreal“ oder nach Ende der Ausstellung eines ihrer fantastischen „Growhomes“ erstehen.

Ihre Ausstellung „Nico Krebs vs. Taiyo Onorato – Surreale Bildwelten“ ist zwar schon seit Mitte August in der Mainzer Kunsthalle zu bewundern, doch noch ist es nicht zu spät sich ihre Werke zu Gemüte zu führen: in die skurrilen Bildwelten der umfangreichen Werkschau kann man sich noch bis zum 6. November 2011 entführen lassen. Und wenn man schon mal dort ist, sollte es sich auch keiner entgehen lassen, sich die „Sammelsurien – Eine Ausstellung von und für Kinder und Jugendliche“ und die Video-Installation von Kaja Leijon – beides ebenfalls in der Mainzer Kunsthalle – anzusehen.