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Mehr (geregelte) Flächen für E-Scooter?

Elektroroller – Scooter am Wasser Foto: Sascha Kopp / VRM Bild

In Mainz soll das Abstellen von E-Scootern bald nur noch an festen Stationen möglich sein (wir berichteten). Von der Stadt liegen Pläne vor, das Abstellen von E-Scootern nur noch in 11 Flächen in der Neustadt zu erlauben. Wird das Angebot dadurch unnötig eingeschränkt oder handelt es sich um eine sinnvolle Maßnahme zur Befreiung der Gehwege?


Diese Frage diskutierte der ökologische Verkehrsclub VCD Rheinhessen im Hinblick auf die Relevanz von Leih-E-Scootern für eine umwelt- und menschenfreundliche Mobilität in der Stadt. „Die städtischen Planungen für markierte Abstellzonen führen einerseits sicherlich zur Reduktion der Konflikte zwischen Fußgängern und abgestellten E-Scootern“, so Matthias Borsdorf vom VCD. Die Anzahl der markierten Abstellflächen müsse aber deutlich höher sein, als von der Stadt Mainz geplant, um das Potenzial von E- Scootern in Kombination mit dem ÖPNV als Alternative zum PKW voranzutreiben.

Eine zu geringe Anzahl von Abstellflächen birgt die Gefahr, dass die Nutzung von EScootern weniger attraktiv wird und ehemalige Nutzer wieder mehr Auto fahren. Dies bestätigen auch die von uns angefragten Leih-E-Scooter-Unternehmen: Zu wenig Abstellflächen sorgen dafür, „dass das System in der gesamten Stadt für Nutzende deutlich unattraktiver wird, da, quartierübergreifend, viele Mieten im Innenstadtbereich starten oder enden“, meint Johannes Knippenerg (TIER). Erfahrungen aus anderen Städten hätten gezeigt, dass E-Scooter-Parkplätze nicht mehr als 150 Meter voneinander entfernt sein sollten, um als Bindeglied für die erste und letzte Meile interessant zu bleiben.

Mit Blick auf tausende PKW-Parkplätze im öffentlichen Raum der Mainzer Innenstadt empfiehlt der VCD Rheinhessen eine Umgestaltung von Parkplätzen in Kreuzungsnähe zugunsten von mehr definierten Abstellflächen für E- Scooter. „Wir sind der Ansicht, dass ein dichtes Netz an geregelten Abstellflächen eine deutliche Reduktion von bisherigen Konflikten zwischen unsachgemäß abgestellten E-Scootern und Fußgängen bewirken wird“, so der VCD Rheinhessen.

In Anbetracht der aktuellen Finanzierungsproblematik der Mainzer Mobilität mit Leihrädern und Mainz-Ridern sei es außerdem von Relevanz, dass die E-Scooter weder den Stadtwerken noch der Stadt Mainz nennenswerte Kosten verursachen.