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Mauerpark für Altstadt

Erst standen auf dem Areal an der Rheinstraße Wohnhäuser, dann eine Tankstelle, dann eine Tankstellenruine und dann lange Zeit mehr oder weniger nichts. Nun ist klar, dass bald ein „Stadtmauerpark“ das historische Gemäuer zwischen Holzturm und Weintorstraße besser in Szene setzen soll. Der Stadtrat stimmte dem entsprechenden Entwurf in seiner gestrigen Sitzung zu.

„Besser spät als nie“, kommentiert Gründezernentin Katrin Eder den Beschluss. Denn aufgrund schwieriger Eigentumsverhältnisse waren bis zum Startschuss einige Probleme aus dem Weg zu räumen. So gehört das Areal vor der Mauer weiterhin zum Großteil dem Investor, der das Bauprojekt neben der Mauer vorantreibt. Denn unter dem kleinen Stadtmauerpark befindet sich die Tiefgarage des Bauprojekts, was auch am gläsernen Notausgang zu erkennen sein wird, der Teil der Planungen für den Park ist. Für die Gestaltung und den Unterhalt der Fläche wird aber die Stadt zuständig sein.
Neben dem Notausgang sollen auf dem knapp 500 Quadratmeter großen Areal eine Feuerwehrzufahrt, ein Gräserstreifen, Sitzbänke, eine Informationsstele, zwei Bäume und eine Rasenfläche entstehen, erläutert Dirk Schneider, Leiter der Abteilung Freiraumplanung beim Grünamt. Die Rasenfläche werde dabei leicht in Richtung Rheinstraße geneigt, um „mehr Raumtiefe“ vor der Stadtmauer zu schaffen. Die Stufen, die vom Bürgersteig der Rheinstraße zu ihr hinabführen, sollten als Sitzgelegenheit fungieren und zudem verhindern, dass der Bereich zum Parken zweckentfremdet werde.
In Richtung des Privatgeländes des Bauprojekts und der Feuerwehrzufahrt wird die Rasenfläche von dem erwähnten Gräser-Streifen begrenzt. Dieser solle einerseits für eine Abtrennung sorgen, sagt Schneider, und andererseits die Pflanzenvielfalt in dem Areal für Bienen und andere Insekten erhöhen.

Historische Mauer im Schein der Bodenleuchten
Nach Süden sollen eine Hecke sowie zwei Bäume die Grenze des kleinen Parks an der großen Straße bilden, der auch nach Sonnenuntergang etwas her machen soll. Mehrere Bodenleuchten werden dann die historische Mauer anstrahlen, die vor Beginn der Bauarbeiten allerdings erst noch saniert werden muss. Der Park werde dann voraussichtlich ab Herbst dieses Jahres eingerichtet, kündigt Schneider an. Lob für das „Fleckchen“, wie Eder den Stadtmauerpark nennt, kommt auch von der Opposition. „Das sieht hübsch aus“, sagt Norbert Solbach (CDU). Und das sei auch gut so. Denn da jeden Tag viele Menschen an dem Ort an der Rheinstraße vorbeiführen, sei er auch eine Art „Aushängeschild für die Altstadt“. Wenn das Aushängeschild fertig ist, werde dann auch der Spielplatz auf der anderen Seite der Stadtmauer wieder hergerichtet, erklärt Schneider – allerdings etwas kleiner als zuvor, da für die Einfahrt zur Tiefgarage des neuen Bauprojekts Platz benötigt wurde, für den die Stadt auf der Seite der Rheinstraße eine Ausgleichsfläche erhielt.

Der kleinere Spielplatz solle durch „Spielpunkte“ am Rheinufer ausgeglichen werden, kündigt Eder an. Allerdings sei noch nicht klar, wo die genau entstehen sollten. Vor der Errichtung werde es aber auch wieder Beteiligungsverfahren geben.

Die Kosten für die Errichtung des Parks werden laut Plan 136 000 Eurobetragen

Die Pflege- und Unterhaltskosten sollen rund 4500 Euro pro Jahr betragen.

Foto: Sascha Kopp