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MainzRIDER startet endlich nun am 1. September

Dingens-bedingt startet der MainzRIDER später als geplant, aber nicht zu spät: Mit ihrem neuen Shuttle-Service wird die Mainzer Mobilität ab Dienstag, 1. September, das bestehende ÖPNV-Angebot in zunächst fünf Stadtteilen ergänzen. Der „On demand“-Service besteht aus 10 Elektrofahrzeugen. Die Fahrer befördern zunächst in den Abend- und Nachtstunden auf Bestellung 3 (!) Fahrgäste in Teilen von Mainz zwischen rund 1.000 virtuellen Haltestellen und bestehenden ÖPNV-Haltestellen. Das Angebot funktioniert nur mit einer kostenlosen App.

Die Stadtteile: Mombach, Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Drais und Finthen. Angefahren wird aber auch Hauptbahnhof West + Bismarckplatz!

Kernstück des neuen Systems sind zehn E-Fahrzeuge mit bis zu sechs Sitzplätzen, acht Nissan e-NV 200 sowie zwei LEVC-Fahrzeuge. Aufgrund der geltenden Bestimmungen wird jeder der MainzRIDER erst einmal nur maximal drei Personen gleichzeitig befördern können. Das Angebot funktioniert ausschließlich mit einer kostenlosen App. Fahrgäste können über diese App (erhältlich im Google Play Store und im App-Store) nach vorheriger Anmeldung Fahrten buchen für Strecken zwischen bestimmten Stadtteilen. In der ersten Phase fahren die zehn MainzRIDER innerhalb eines Gebietes, das die Stadtteile Mombach, Hartenberg-Münchfeld, Gonsenheim, Drais und Finthen umfasst. Die Fahrer werden mit ihren farblich auffällig gekennzeichneten Fahrzeugen zwischen 18 und vier Uhr am nächsten Morgen unterwegs sein.

Die MainzRIDER kommen dabei aber nicht wie ein Taxi an die Haustür, sondern steuern innerhalb der genannten Stadtteile eine der rund 1000 virtuellen Haltestellen oder eine der dort bereits bestehenden ÖPNV-Haltestellen an. Die Vielzahl dieser virtuellen Haltestellen garantiert, dass die Kunden in den meisten Fällen nahe an ihr gewünschtes Ziel befördert werden können. Fahrgäste müssen vor Fahrtantritt zuvor per App eine Fahrt gebucht haben. Ein Elektroauto kommt dann innerhalb von 15 Minuten zu einem der Haltepunkte und nimmt den angemeldeten Fahrgast mit. Haben mehrere Kunden gleiche oder ähnliche Start- oder Zielpunkte, werden diese Fahrten vom Hintergrundsystem „gepoolt“ – sprich gebündelt. Es ist also möglich, dass sich bereits Fahrgäste in einem MainzRIDER befinden, die ein ähnliches Ziel haben oder deren Ziel irgendwo in der Nähe der gewählten Route liegen. Ebenso kann es sein, dass andere Fahrgäste unterwegs zusteigen.

Was kostet eine Fahrt?

Fahrgäste mit einer Zeitkarte der Mainzer Mobilität (Tageskarte, Wochenkarte, Monatskarte, Jahreskarte, Job-Ticket) zahlen pro Fahrt einen Euro. Die Fahrt wird dabei nicht im Wagen beim Fahrpersonal beglichen, sondern über das Zahlungsmittel, das in der App angegeben wird. Zur Wahl werden Paypal und Kreditkarte stehen. Fahrgäste ohne Zeitkarte der Mainzer Mobilität zahlen fünf Euro pro Fahrt. Als Zeitkarte werden alle Fahrscheine bzw. Fahrtberechtigungen anerkannt, die mindestens einen Tag lang gültig sind und die Nutzung von Bussen und Straßenbahnen in Mainz beinhalten.
Wer im Besitz einer Zeitkarte ist, bei der die Mitnahmeregelung gilt, zahlt auch für jeden Mitfahrer nur 1 € zusätzlich. Dies gilt montags bis freitags ab 19 Uhr sowie ganztags an Wochenenden, an gesetzlichen Feiertagen sowie am 24.12. und 31.12.

Die Mainzer Mobilität begreift den MainzRIDER nicht als Konkurrenz beispielsweise zu Taxiunternehmen in der City sondern als Ergänzung zu ihrem bestehenden ÖPNV-Angebot. Daher werden die Fahrzeuge auch die Haltestellen Hauptbahnhof-West und Bismarckplatz ansteuern und dort Fahrgäste aufnehmen oder absetzen, um einen guten Anschluss an das bestehende ÖPNV-Netz sichern.

Der MainzRIDER ist für die Mainzer Mobilität ein Pilotprojekt, das nur mit Unterstützung und Fördergeldern des Bundesverkehrsministeriums umgesetzt werden kann. Als IT-Partner für die Plattform sowie die Kunden- und Fahrer-App fungiert dabei ViaVan. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro. Das Pilotprojekt war ursprünglich bis Ende 2020 zeitlich begrenzt, die Mainzer Mobilität wird den Service voraussichtlich aber auch 2021 weiter anbieten. Dafür wird nach dem Corona-bedingt späteren Start mit dem Verkehrsministerium über eine Verlängerung der bewilligten Laufzeit gesprochen, zudem wurde auch ein Folgeantrag gestellt und bewilligt. Zunächst geht es aber darum, herauszufinden, wie der „MainzRIDER“ von den Kunden angenommen wird. Im nächsten Schritt ist nach einigen Monaten angedacht, MainzRIDER tagsüber auch in Finthen fahren zu lassen. Im Rahmen der Projektlaufzeit sind auch weitere Änderungen möglich, um breite Erfahrungen zu sammeln.