Die Mainzer Aufbaugesellschaft mbH (MAG) präsentiert im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 einen Netto-Gewinn von 3,3 Mio. Euro, nach Steuern und nach Verzinsung der Genussrechte. „Wir sind solide und gesund durchfinanziert“, berichtet der kaufmännische Geschäftsführer, Christian v. der Lühe (Foto links), auf der Bilanzpressekonferenz am 10. Mai 2019, „und wir haben uns in allen wesentlichen Punkten nach der Finanzkrise 2009/2010 durchgängig positiv entwickelt.“ Die Liquidität liegt bei 12 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote bei 28,5 Prozent, die Bilanzsumme bei 94 Millionen Euro.
Der Mainzer Bürgermeister Günter Beck, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, lobte die positive Entwicklung der Mainzer Aufbaugesellschaft: „Die MAG steht seit Jahren konstant gut da, die Auftragsbücher sind mit Projektgeschäften gut gefüllt und es gibt sehr gute Zukunftsgeschäfte und Perspektiven auch in Richtung Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.“ Zugleich leiste die MAG, laut Beck, seit 2011 einen wichtigen Konsolidierungsbeitrag in Millionenhöhe zum städtischen Haushalt.
„Das gute Ergebnis ist im Wesentlichen durch Projektgeschäfte entstanden, die im Jahr 2018 abgeschlossen und erfolgreich verkauft werden konnten“, ergänzt MAG-Geschäftsführer Martin Dörnemann (Foto rechts). Dazu gehören das Gebäudeensemble am Binger Schlag, das die MAG gemeinsam mit der J. Molitor Immobilien GmbH realisiert hat und das unter dem Begriff „Trigon“ am Eingang zur Innenstadt das Hotel „me and all“, Büros und Wohnungen unter einem Dach vereint.
Nach der großen Finanzkrise 2009/2010, bei der die MAG am Rand des Ruins stand, habe sich die stadtnahe Gesellschaft mit den damals neu eingesetzten Geschäftsführern, Martin Dörnemann und Christian v. der Lühe, Jahr für Jahr verbessert, erläuterte Beck. „Da ich die MAG während der gesamten Sanierungs- und Konsolidierungsphase als Aufsichtsratsvorsitzender begleite, weiß ich, dass diese positive Entwicklung kein Selbstläufer ist, sondern die erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit eines hochmotivierten Teams, einer professionellen Geschäftsführung und einer konstruktiven und zielorientierten Zusammenarbeit der Gremien.“
Hauptgesellschafter der MAG ist mit 43,3 Prozent die Landeshauptstadt Mainz, die zudem über die Zentrale Beteiligungsgesellschaft (ZBM) weitere 6,6 Prozent an der MAG hält, die Epple Holding ist mit 30,3 Prozent größter privater Anteilseigner, gefolgt von der Mainzer Volksbank und der Sparkasse Mainz mit jeweils 9,9 Prozent.
Die MAG wurde 1966 gegründet. Im Unternehmen saßen schon damals privatwirtschaftliche Investoren auf der einen und die Stadt Mainz als öffentlicher Träger auf der anderen Seite. Die MAG ist somit eine der ersten Institutionen in Deutschland, die als Public Privat Partnership bezeichnet werden kann.
Auch die Prognosen für das angelaufene Jahr 2019 signalisieren bereits, dass sich der positive Trend fortsetzen wird. „Wir haben eine Reihe von Projekten in der Pipeline, die wir in 2019 fertigstellen können, darunter der Büro-, Dienstleistungs- und Gewerbestandort Taubertsberg in der Wallstraße“, so Dörnemann. In den kommenden Jahren werden zudem die Wohnquartiere am Hartenberg und auf dem Rodelberg realisiert und auch die ersten Projekte im Rhein-Main-Gebiet stehen dann vor dem Abschluss. Darunter ein Quartiersprojekt in Langen, das über die emag GmbH – ein gemeinsames Beteiligungsunternehmen der MAG und der Epple Holding GmbH – umgesetzt wird.
In Darmstadt wiederum wird noch in diesem Jahr der Spatenstich für ein gemeinsames Projekt mit dem Immobilienentwickler Kolb+Partner erfolgen. Hier plant die MAG auf einem 20.000 m² großen Areal ca. 194 Wohnungen und ca. 368 sogenannte Mikro-Appartements sowie rund 2.000 m² Büro- und Gewerbeflächen in insgesamt 12 Neubauten und zwei Bestandsgebäuden geplant. Etwa ein Viertel der Wohnungen bestehen aus gefördertem Wohnungsbau.
Darüber hinaus ist die MAG derzeit in Akquisitionsgesprächen für weitere Zukunftsprojekte. „Der Immobilienmarkt im gesamten Rhein-Main-Gebiet ist nach wie vor hochattraktiv, auch wenn es immer schwerer wird, neue Projektgeschäfte an Land zu ziehen“, so Dörnemann.
Neben den positiven Finanzbeiträgen für den städtischen Haushalt profitiert auch das regionale Handwerk von den Erfolgen der MAG mit einer jährlichen Wertschöpfung in zweistelliger Millionenhöhe. „Die MAG ist ein ganz wichtiger regionaler Motor für die Stadtentwicklung“, so Beck. Der MAG-Konzern plant, baut und betreibt unter anderem Parkhäuser, öffentliche Bauten, integrierte Wohnkonzepte und Gewerbeansiedlungen. „Gerade die Kombination von Stadt-, Projekt- und Parkraumentwicklung bietet ein hohes Maß an Synergien, von denen alle Beteiligten profitieren“, erklärt die Geschäftsführung.
Zu den Säulen der MAG gehören demnach die Projektentwicklung und -steuerung; die gewerbliche und kommunale Stadtentwicklung; anspruchsvoller und preiswerter Wohnungsbau sowie Quartierentwicklung; die Bewirtschaftung gewerblicher Bestände und schließlich die Parkraumbewirtschaftung über die „Parken in Mainz GmbH“ (PMG), einem Beteiligungsunternehmen der MAG. „Unsere Stärke ist die enge Verzahnung unserer Geschäftsbereiche“, so Martin Dörnemann, „da wir auf all diesen Feldern sowohl über das technische, das bauliche und das personelle Know-how verfügen, stützen und verstärken sich die Unternehmensbereiche damit gegenseitig.“