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Lieblingsbücher: „Landgericht“ als musikalisches Lesetheater vom 16. bis 18. Oktober in den Kammerspielen

Richard Kornitzer ist Richter von Beruf, die Nazizeit zieht sich als Riss durch sein Leben. Danach ist nichts mehr wie vorher, die Familie zwischen dem Bodensee, Mainz und England versprengt, die Heimat beinahe fremder als das in magisches Licht getauchte Exil in Havanna. In der neuen Reihe „Lieblingsbücher“ präsentieren die Mainzer Kammerspiele im Oktober den Roman „Landgericht von Ursula Krechtel. Halb dokumentarisch, halb fiktiv erzählt sie darin von Krieg, Flucht, und der Suche nach Heimat.
Was muss einer fürchten, was darf einer hoffen, der 1947 aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrt? Die deutsche Nachkriegszeit, die zwischen Depression und Aufbruch schwankt, ist der Hintergrund dieser berührenden Geschichte von einem, der nicht mehr ankommt. Kornitzer hat wirklich gelebt, er hieß anders, doch seinen Fall hat Ursula Krechel aus den Akten des Landesarchivs von Rheinland-Pfalz akribisch rekonstruiert. Sie hat mehr als zehn Jahre dafür recherchiert und ihr Roman, der mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, übt jene Gerechtigkeit, die seinem Protagonisten verwehrt blieb.