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Kurt Beck geht – Malu Dreyer kommt


von Markus Lachmann (Artikel aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung)

Wie es in Koalitionskreisen heißt, werde Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) am 11. November nicht mehr zur Wiederwahl als Landesparteichef antreten. In gut unterrichten Kreisen geht man davon aus, dass der Wechsel im Regierungsamt nicht mehr in diesem Jahr, sondern Anfang 2013 erfolgt. Malu Dreyer soll Nachfolgerin von Beck in Rheinland-Pfalz werden, Roger Lewentz den SPD-Landesvorsitz übernehmen. Beck will diesen Fahrplan für seine Nachfolge am Freitagabend den Parteigremien vorschlagen. (Bild: A. Coerper)

Beck (63), seit 1994 im Amt, hatte zuletzt stets angekündigt, sein Amt bis 2016 ausüben zu wollen, wenn die Gesundheit mitspiele. Deshalb darf man gespannt sein, wie der dienstälteste Ministerpräsident Deutschlands seinen Rückzug aus den Ämtern begründen wird. Zuletzt war der Druck auf Beck in der Nürburgring-Affäre gewachsen.

Sozialministerin Dreyer (51), frühere Sozialdezernentin in Mainz, galt zwar schon seit längerem als möglicher Geheimtipp für die Nachfolge. In der Partei spricht man von der „Kandidatin der Herzen“. Aber dennoch wurden viele Genossen in Rheinland-Pfalz von der Personalie überrascht.

Das heißt auch: SPD-Fraktionschef Hendrik Hering geht leer aus. „Ich hoffe, Malu Dreyer weiß, was sie sich da antut“, sagt ein führender Genosse der Mainzer Allgemeinen Zeitung. Offenbar erhofft sich Beck mit dieser Aufstellung die größten Chancen im Landtagswahlkampf 2016, bei der die Gegnerin Julia Klöckner (CDU) heißt.