Direkt zum Inhalt wechseln
|

Kunsthochschule: Zwei Ausstellungen ab dem 18. & 19. Dezember

Während sich Sophie Meurer und Simon Tresbach in ihrer Ausstellung Fragen nach zeitgenössischen Repräsentationsformaten stellen, die über den klassischen Ausstellungsraum hinausgehen, setzt sich Oskar Kreckwitz mit dem Thema künstliche Intelligenz auseinander. Beide Aktionen starten zeitgleich: Meurer und Tresbach stellen im Kunstraum Apotheke (Große Langgasse) ab dem 18. aus, Kreckwitz auf drei Großbildleinwänden am Bahnhof Römisches Theater ab dem 19. Dezember.

Schaufenster Strategie
Was sind Qualitäten eines Ausstellungsortes wie der „Apotheke 2.0“, die genutzt, aber mit denen auch subversiv gespielt werden kann? Und wie ist es möglich, auf die situationsbedingte Geschlossenheit von öffentlichen Räumen zu reagieren, wie kann man das Innere nach außen kehren?
Das Konzept der Ausstellung, dass auf der ersten Ebene sowohl multimediale Videoarbeiten wie auch klassische Malerei vereint, wird mithilfe eines zweiten Schrittes zu einem dualistischen Gesamtkunstwerk:
Mithilfe von bedruckten Foto-Werbefolien, die auf den (Schau-)Fenstern des Ausstellungsraumes angebracht werden, und ein Abbild der im Innenraum aufgebauten Ausstellung liefern, eignen sich die Künstler die Strategien der Geschäfte in Innenstädten an, mithilfe derer diese ihren Verkaufsraum auf den Schaufenstern abbilden, wodurch Passanten auch außerhalb der Öffnungszeiten den Eindruck vermittelt bekommen, an einem geöffneten Geschäft vorbeizulaufen. Die Künstler nutzen diese Strategie, um ihre Arbeit – unabhängig von Öffnungszeiten und physischer Anwesenheit – zu präsentieren.
Diese Verkehrung von Sein und Schein, eine humorvolle, dialektische Auseinandersetzung von Kunst und kommerziellen Vermarktungsstrategien bildet den Anreiz für die gemeinsame Ausstellung von Simon Tresbach und Sophie Meurer.

Künstliche Intelligenz am Bahnhof
Oskar Kreckwitz hat nicht weniger gewagt, als den Lernprozess seiner Bilder zu überlisten. Die Werke sind mit einer Künstlichen Intelligenz generiert und wurden anschließend vom Künstler bearbeitet.
Es handelt sich hierbei um eine sogenanntes GAN (Generative Adversarial Network), welches üblicherweise genutzt wird, um zum Beispielbilder zu generieren, die wie Fotos von Menschen aussehen.
Die Bilder werden nicht aus Fetzen verschiedener Bilder zusammengesetzt, wie bei älteren Techniken mit einem ähnlichen Ziel, sondern das Netzwerk lernt Motive zu generieren, die von dem Bilder-Pool nicht zu unterscheiden sind.