„Forever Young?“ lautet das Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2025. Die Kulturszene wurde gefragt, was sie damit verbindet – herausgekommen sind großartige Projekte und Veranstaltungen von und für alle Generationen, aber auch mit einem kritischen Blick darauf, was „alt sein“ oder „jung sein“ eigentlich bedeutet. Wieder sind von Mai bis Oktober weit über 200 Kulturprojekte im ganzen Land dabei. „Es ist schon die 34. Saison des Kultursommers. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass gerade Kunst und Kultur ‚Forever Young‘ sind“, so Kulturministerin Katharina Binz bei der heutigen Pressekonferenz.
Die Landeshauptstadt Mainz ist in diesem Jahr Gastgeberin für das Eröffnungsfest, das vom 25. bis 27. April am Rheinufer stattfinden wird. Binz freut sich darauf: „Uns erwartet ein umfangreiches Programm für die ganze Familie. Und mit Johannes Gutenberg, der in diesem Jahr seinen 625. Geburtstag feiert, haben wir auch einen wirklichen ‚Forever-Young-Kandidaten‘ mit im Boot.“
Damit startet ein umfangreiches Kulturprogramm mit vielen bekannten Festivals wie das Open Ohr oder Summer in the City in Mainz, die Nibelungenfestspiele und Jazz&Joy in Worms, das Mosel Musikfestival (zum 40-jährigen Jubiläum) und das Mittelhreinmusikfestival (zum 25-jährigen), die Burgfestspiele in Mayen, das grenzüberschreitende Festival Euroclassic rund um Zweibrücken, RheinVokal am Mittelrhein, Horizonte und die Gauklerfestung auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz, das Straßentheaterfestival Ludwigshafen, die Lange Nacht der Kultur in Kaiserslautern, die Jazz-Tage Idar-Oberstein, die Westerwälder Literaturtage, das Heimat Europa Filmfestival in Simmern, die Via Mediaeval in der Pfalz sowie No Strings Attached und Grenzenlos Kultur wiederum in Mainz.
Die ORGELwochen im Kultursommer, die internationale Interpretinnen und Interpreten an die hervorragenden Instrumente im ganzen Land einladen, werden durch zwei Highlights ergänzt: Konzerte im Speyerer Dom aus der Reihe „KathedralKlänge“ mit Bruckner-Sinfonien für Orgel sowie in Mainz „3-2-1: Orgel“, das erste Orgelfestival für Kinder und Jugendliche, bei dem junge Organistinnen und Organisten zwischen 6 und 15 Jahren besonders im Fokus stehen. Ein ganz neues Format, auf dass man gespannt sein sollte.
„Zum Kultursommer-Motto passen die Projekte für junges Publikum besonders gut,“ stellt Teneka Beckers, Geschäftsführerin des Kultursommers, fest. Ob die Mitmach-Ausstellung MiMa in Ingelheim, die sich in diesem Jahr den Themen Tod und Sterben widmet, das Festival Kopfüber – das rheinland-pfälzische Theatertreffen für junges Publikum – oder das Sommerheckmeck in Trier und in der Eifel u.a. mit der Eigenproduktion „Peter Pan“. Auch das Europäische Jugend Musical Festival ist mit seiner zehnten Ausgabe wieder in Herxheim in der Pfalz zu erleben, seinem Gründungsort.
Auch in der Bildenden Kunst heißt es „Forever Young?: so z.B. in der Villa Streccius in Landau, wo es mit Fotos von über 100-Jährigen aus der ganzen Welt um die Kunst des Alterns geht, und in Kaiserslautern; hier hat Künstlerwerkgemeinschaft ihren Blick auf das Leben und das Älterwerden nach einem winzigen Lebewesen benannt, das dem Altern scheinbar trotzt – dem Tardigrada, auch bekannt als Bärtierchen.
Open-Air-Festivals abseits der großen Städte schlagen die Brücke zwischen jung und alt. Dazu gehören „Auf Anfang!“ in Auen in der Nahe-Hunsrück-Region, das Oben Air Festival in Pünderich in der Eifel oder Rock im Feld im Westerwald. Das kleinste Festival seiner Art, das Elztalfestival, setzt dabei mit der Wanderausstellung „Was heißt schon alt?“ einen besonderen Akzent.
„Es ist wunderbar zu erleben, wie Festivals und Konzepte sich weiterentwickeln oder mutige Initiativen auch abseits der Zentren entstehen,“ freut sich Beckers. So schafft der ehemalige Kreiskantor Roland Lissmann – seit langem Partner des Kultursommers – mit der Kombination von Orffs „Carmina Burana“ und Klängen des jungen klassischen Kammermusik-Ensembles SPARK im Kreis Kusel ein besonderes „Forever Young“-Erlebnis. Inzwischen zum dritten Mal ist die Kulturinitiative Untere Winzergasse Gleiszellen-Gleishorbach ganz im Süden der Pfalz beim Kultursommer dabei, jetzt mit einer besonderen Interpretation des deutschen Evergreens „Faust“. Nach dem gelungenen Generationenwechsel, ist auch der beliebte Inselsommer in Ludwigshafen im Kultursommer zurück.
Besondere Ereignisse werden ebenfalls im Rahmen des Programms aufgegriffen: 500 Jahre Bauernkrieg wird bei einem Festwochenende der Pfeddersheimer Kulturinitiative und bei der aktuellen Produktion des Chawwerusch-Theaters thematisiert und anlässlich 80 Jahren Kriegsende haben LandesJugendChor und -Orchester das Programm „Vom Dunkeln ins Helle“ entwickelt. Die Marc Aurel-Landesausstellung in Trier wird ebenfalls von ein umfangreichen Kultursommerprogramm begleitet.
Binz und Beckers sind sich einig: „Jeder Kultursommer ist neu und anders, das liegt vor allem an der Kreativität der Kulturschaffenden in unserem Land und an dem Engagement der Veranstalterinnen und Veranstalter, denen wir sehr herzlich danken!“
Ganz neu erscheint in diesem Jahr die Kultursommer-Broschüre mit 30 Lese-Tipps rund um das Motto „Forever Young?“.
Und im Herbst wird dann schon wieder in die Zukunft geblickt, wenn sich dann im Hinblick auf 2026 alles um „Die Goldenen Zwanziger“ drehen soll. Anträge für den Kultursommer 2026 können von Juli bis zum 31. Oktober 2025 gestellt werden. Für Beratungen steht das Kultursommerbüro jederzeit zur Verfügung.
Aktuelle Infos gibt es vor allem auf der Webseite, Facebook und Instagram: www.kultursommer.de www.facebook.com/kultursommer.rlp * www.instagram.com/kultursommerrlp