„Kompass Europa“ ist das mehrjährige Thema, das sich der Kultursommer auf die Fahnen geschrieben hat. Nach den „Nordlichtern“ steht jetzt der „Ostwind“ auf dem Programm – mit weit über 200 Kulturprojekten von Mai bis Oktober. „Gerade jetzt finden wir es umso wichtiger, sich mit den Ländern Osteuropas zu beschäftigen, sich mit ihren Kulturen auseinanderzusetzen“, erläuterte Kulturministerin Katharina Binz bei der heutigen Pressekonferenz in Mainz.
Im diesjährigen Kultursommer beschäftigt sich etwa die Hälfte der Veranstaltungen aller Kunstsparten mit der Kunst und den Künstlerinnen und Künstlern der Motto-Länder – nicht nur mit der Ukraine und Russland, sondern auch mit Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn, sowie Belarus, Moldau, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Georgien und Aserbaidschan. „Viele von ihnen werden in einer Broschüre vorgestellt, die gleichzeitig ein anregendes Lesebuch mit ausgewählten osteuropäischen Märchen ist“, so Teneka Beckers, Gesamtleiterin des Kultursommers.
Die offizielle Eröffnung des 31. Kultursommers Rheinland-Pfalz findet am 7. Mai in Herxheim in der Südpfalz statt. Anlässlich ihres 50jährigen Jubiläums war die ganze Verbandsgemeinde mit ihren fünf Ortsteilen Gastgeberin. Der Festakt mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Kulturministerin Binz und Verbandsgemeinde-Bürgermeisterin Hedi Braun wird umrahmt von einem Kulturfest für die ganze Familie.
Das Wochenende startet am Freitagabend mit der Premiere „Donaukinder“ des Chawwerusch-Theaters, einem Stück zur rumäniendeutschen Geschichte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, das später im Jahr auch auf Gastspielreise durch Rheinland-Pfalz gehen. Zum Finale ist am Sonntagabend der bulgarische Frauenchor ANGELITE zu Gast, der seine ganz besonderen Klänge zuvor bereits im Norden des Landes, im KulturWERKwissen und in Nassau im Rahmen des Festivals „Gegen den Strom“, präsentiert.
Ob Impressionen „von Ostdeutschland über Osteuropa bis nach Sibirien“ bei den Wes-terwälder Literaturtagen, die tschechische Marionettentradition im PUK in Bad Kreuz-nach, moderner Tanz aus dem Osten beim Festival „Intertanzional“ in Trier, die Film- und Fotoausstellung „Zwischen Hoffnung und Verzweiflung“ in Montabaur, das inter-national Palatia Jazz Festival, die Heimat- Europa Filmfestspiele in Simmern, die ORGELwochen des Kultursommers, die Konzertreihe Via Mediaeval in der Pfalz und vieles mehr – überall im Land laden stimmungsvolle Orte zu anregenden und entspannen-den Begegnungen mit der Kultur Osteuropas ein. die Mainzer Kunsthalle wird zum Ende des Kultursommers Werke der in Zagreb und Brüssel lebenden Künstlerin Hana Miletić ausstellen – ihre erste Soloschau im deutschsprachigen Raum in Kooperation mit dem Museum of Modern and Contemporary Art Rijeka.
Wer sich nicht vom „Ostwind“ verwehen lassen möchte, wird im Kultursommer natürlich auch fündig: Von den Eifel Kulturtagen, der Literarischen Lese Freinsheim, dem „Heimatprojekt Saalü!“ des Kultursommers, dem Spiegelzelt-Festival in Altenkirchen, dem Theaterfestival „An den Ufern der Poesie“ in und um Bacharach oder den Open-Air Bühnen in Bad Neuenahr und vor Schloss Engers bis hin zu den überregional bedeutenden Festivals wie Tatort Eifel, Burgfestspiele Mayen, Summer in the City in Mainz, dem Festival des Deutschen Films Ludwigshafen oder den Nibelungenfestspiele in Worms.
‚Von beidem etwas‘ bieten u.a. das Moselmusikfestival, das Horizonte Festival auf der Festung Ehrenbreitstein, Rheinvokal und das grenzüberschreitenden Festival Euroclassic.
„Wir laden hierzu auch gerne Gäste ein,“ betonte die Kulturministerin und verwies auf die Broschüre „Gold“ der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH und auf die Landesausstellung „Vom Untergang des römischen Reiches“ in Trier mit ihrem umfangreichen Rahmenprogramm.
Kultur von der und für die jüngere Generation hat einen großen Stellenwert im Kultursommer. So zeigt das PUK in Bad Kreuznach die Installation „Die Abenteuer des starken Wanja“, das dritte Theatertreffen der rheinland-pfälzischen Kinder- und Jugendtheater „Kopfüber“ findet im September in Trier statt und im Oktober steht beim Kin-der- und Jugendtheater Speyer eine höchst aktuelle Adaption von „Wolf und Sieben Geißlein“ nach einer Idee von Wladimir Kaminer auf dem Programm.
„Ohne die Kulturmacherinnen und –Macher im Land, ihr Engagement und ihre Ideen wäre der Kultursommer nichts,“ stellte Teneka Beckers fest, „unsere Aufgabe ist es, sie zu unterstützen und wir würden uns freuen, wenn wir das auch für mehr junge Leute tun könnten.“
Der Kultursommer 2023 wird sich dem Westen Europas widmen. Anträge können von Juli bis zum 31. Oktober gestellt werden. Für Beratungen steht das Kultursommerbüro jederzeit zur Verfügung. Weitere Info unter www.kultursommer.de