2009. Der Mainzer Medien-Design-Student Justin Peach will seinen Abschlussfilm drehen und reist nach Kathmandu. Hier findet er eine Horde verwahrloster Straßenkinder, die in den Straßen der Stadt herumtollen, nächtigen und Drogen schnüffeln. Er begleitet die Jungs rund um den Straßenjungen Sonu (damals elf Jahre) und es entsteht die Doku „Kleine Wölfe“. Auf Anhieb wird sie mehrfach ausgezeichnet, lief auf über 50 Filmfestivals international, wurde im ZDF und SWR ausgestrahlt und 2011 für den Grimme-Preis nominiert.
Die Rückkehr
2019. Zehn Jahre später. Justin hat eine eigene Familie, ist ein erfahrener Doku-Filmer und viel beschäftigt durch diverse Image-Sachen mit Unternehmen. Doch immer wieder wird er nach den Kindern von Kathmandu befragt. Und auch ihn lassen die Jungs nicht los. Also packt er seine Sachen und reist im Februar 2019 wieder nach Nepal. Zehn Tage hat er Zeit, in der Millionenstadt die Jungs wiederzufinden. Die Suche gleicht der einer Nadel im Heuhaufen. Zudem packt ihn die Magen-Darm-Seuche und er liegt anfangs flach. Überall läuft er mit einem Foto von Sonu herum und zeigt es sämtlichen Bewohnern. Doch nirgends ein Zeichen von Sonu. Er will bereits aufgeben, da spricht ihn plötzlich eine Frau an, die ihm Schmuck verkaufen will. Er zeigt ihr das Foto von Sonu. Es stellt sich heraus, die Schmuck-Verkäuferin ist dessen Schwester! Und Sonu hat selbst ein Kind, um das sie sich kümmert. Denn Sonu ist im Rehab Center, im geschlossenen Entzug. Wovon, bleibt unklar. Schnell sind die Termine gemacht, Justin besucht Sonu und der Junge von damals – nun ein Mann von 22 Jahren erkennt auch ihn wieder. Viel Zeit bis zur Rückreise bleibt nun nicht mehr. Justin dreht mehrere Szenen und viele Gedanken gehen ihm durch den Kopf. Was ist mit Sonu, was mit seinem Kind? Ist er ihm etwas schuldig, weil der Erfolg zustande kam? Soll er helfen, da Geld für den weiteren Klinik-Aufenthalt fehlt? Justin fasst einen Entschluss, der sein und Sonus Leben weiter berühren wird.
Die Fortsetzung
Es gibt noch viel mehr zu erzählen… Das Interesse in den sozialen Medien ist hoch. Auf Facebook, Instagram und Youtube folgen immer mehr Menschen dem Projekt. Eine Folge-Doku ist geplant: „Street Line“. Justin und seine Frau Lisa versuchen, über Crowdfunding das Filmprojekt und weitere Hilfen für Sonu und seine Tochter zu organisieren. Reise-, Übersetzer- und Behördenkosten sollen gedeckt werden. Aber viel wichtiger: Sie wollen Sonu und seiner Familie helfen. Mit dem Crowdfunding soll langfristig die Schulausbildung der Tochter finanziert werden, damit der Teufelskreis unterbrochen wird! Street-Line (Kleine Wölfe II), die Fortsetzung von „Kleine Wölfe“, könnte Ende 2019 bereits entstehen. Wir berichten weiter, wann der Film fertig ist, wie es weitergeht und wo man ihn dann sehen kann. In Street Line wird nichts gewertet oder erklärt, inszeniert oder gelenkt. Erzählt wird ausschließlich aus der Perspektive der Protagonisten. Deren emotionale Wahrnehmung bestimmt den Blick der Kamera. OTöne der handelnden Personen sind die einzigen Kommentare im Film. Er entführt den Zuschauer in eine Welt, von der wir zwar wissen, dass sie existiert, die wir aber nur als Randgeschichte des Weltgeschehens wahrnehmen. Ein Porträt über Elend und Liebe, Leid und Zuversicht im Kampf und mit der Hoffnung für eine bessere Zukunft.
Wer Justin & Lisa unterstützen will: Crowdfunding auf www.startnext.com/kleinewoelfe2