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Kitas, Wohnraum und Dieselfahrverbot: Stadtspitze stellt Jahresbericht vor

Die Stadtverwaltung stellte am Dienstag ihren Jahresrückblick vor. Zentrale Themen sind das drohende Dieselfahrverbot, die Schaffung von neuem Wohnraum und der anstehende Umzug des Rathauses in ein Ausweichquartier. „Die Aufgaben der Verwaltung wachsen“, betonte Oberbürgermeister Michael Ebling. Wohnraum, Kita- und Schulausbau, aber auch die Bereiche Sauberkeit und Sicherheit bringen neue Herausforderungen. „Menschen kommen hier her und wollen bleiben“, sagte Ebling, „da gilt es auch, in eine attraktive Innenstadt zu investieren.“ Dabei freute er sich über die erfolgreichen Umbaumaßnahmen der Bahnhofsstraße und der Großen Langgasse: „Das sind Investitionen für den sozialen Zusammenhalt. Die Menschen sollen sich gerne dort aufhalten.“ Als nächstes stehen die Umgestaltung des Münsterplatzes, die Neugestaltung der Boppstraße, der Umbau der Wallaustraße und die Entwicklung des Einkaufsquartiers Ludwigsstraße an. Außerdem soll das Rheinufer aufgehübscht werden: „Das Stadtumbaugebiet wurde auf das Rheinufer links und rechts der Theodor-Heuss-Brücke erweitert“, freute sich Ebling. Damit bekomme das Ufer eine neue, attraktive Aufwertung, die es verdient habe.

Die Stadtspitze wird sich im kommenden Jahr auf die Sanierung des Rathauses vorbereiten. Dazu wurde die Liegenschaft Große Bleiche 46 erworben, die ab Ende des Jahres als Ausweichquartier während der Bauarbeiten dienen soll.  Gleichzeitig sollen circa 4,3 Kilometer Akten „in eine Form des 21. Jahrhunderts gebracht werden“, so Ebling. Etwa eine Millionen Blätter werden dazu gescannt und anschließend geschreddert, um beim Umzug Ballast zu sparen. Doch auch  für die Bürger der Stadt soll sich im Bereich der Digitalisierung etwas tun: Manuela Matz (CDU), die am Montag ihr Amt als Wirtschaftdezernentin aufgenommen hatte, kündigte an: „Wir werden einen Digitalisierungsstadtplan erstellen. Aus diesem werden wir erkennen können, wo die Anbindung ans Internet ausreicht und wo wir Verbesserungen vorantreiben müssen.“

Der Kita-Ausbau geht unterdessen weiter. 273 Plätze sind bereits 2018 entstanden, 380 weitere sollen bis Ende 2019 hinzukommen. Außerdem wurde der Bau von einem Gymnasium und einer Integrierten Gesamtschule genehmigt, kündigte Sozialdezernent Eckart Lensch (SPD) an. Ab dem 1. Januar wird außerdem der „Mainzpass“ eingeführt, der Menschen mit geringem Einkommen ein Monatsticket für 35€ bietet. Besonders am Herzen liege Lensch außerdem die Gemeinwesenarbeit und die Integrierten Beratungsstellen: „Hier werden wir in den kommenden Jahren mehrere hundert Tausend Euro in die Hand nehmen, um die Beratungs- und Unterstützungsangebote für die Mainzer Bürgerinnen und Bürger zu sichern und auszubauen.“

Das erklärte Ziel der Stadtverwaltung, ein Dieselfahrverbot auch 2019 zu verhindern, wird mit großen Anstrengungen verbunden sein. Umweltdezernentin Katrin Eder betonte in diesem Zusammenhang, dass die bisherigen Maßnahmen zur Stickoxidreduzierung sich bereits ausgezahlt haben. Mainzelbahn und eine gute Fahrradinfrastruktur seien Schritte in die richtige Richtung, die es weiter zu verfolgen gelte. „Dem stetig wachsenden Radverkehr wollen wir 2019 mit einer Verbesserung der Infrastruktur Rechnung tragen“, kündigt Eder an. Dazu seien unter anderem 100 neue Fahrradständer und neue Routen geplant, die alle Stadtteile sinnvoll an die Innenstadt anbinden. 2,5 Millionen Euro sollen in eine barrierefreie Brücke über die Saarstraße auf Höhe der Arena fließen. Für etwa eine Millionen Euro werden die Grünanlagen im Laubenheimer Park saniert. Besonders freute sich Eder außerdem über das neue UmweltBildungsZentrum (ubz) in Mainz-Weisenau, das Anfang Dezember eingeweiht wurde. Es werde auch im nächsten Jahr zur Umweltbildung insbesondere von Schülern beitragen. Kinder und Schulklassen lernen dort Abfallverwertung, Nachhaltigkeit und andere Umweltthemen. Als bundesweit erstes öffentliches Gebäude, das aus Recyclingbeton hergestellt ist, ist auch der Bau selbst zukunftsweisend.

Das erste Großprojekt für Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse wird im neuen Jahr das Heiligkreuzviertel. Dort sollen 250 neue Wohneinheiten, eine Kindertagesstätte und ein Lebensmittelmarkt entstehen. Weiterer Wohnraum soll im Wohnquartier ehemalige Peter-Jordan-Schule, auf der Hechtsheimer Höhe und auf dem Gelände der GFZ-Kaserne entstehen. Im Die Denkmalpflege wird sich derweil auf das römische Erbe der Stadt konzentrieren: Die Sanierung des Drusussteins wird im Frühjahr fortgesetzt, für die Konservierung des Römischen Theaters wird ein Gesamtkonzept ausgearbeitet. Die Baumaßnahmen am Rheinflügel des Kurfürstlichen Schlosses sollen 2020 nach Auszug des RGZM beginnen.