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„Kinder für den Führer“ – Zeitzeugen-Gespräch am 24. Januar in der Muschel (Campus)

Alodia Witaszek-Napierała wurde am 3. Januar 1938 in Poznań (dt. Posen) geboren, das am 10. September 1939 durch die deutsche Wehrmacht besetzt wurde. In einem vom Polonicum der JGU organisierten Gespräch erzählt Witaszek-Napierała vom systematischen Terror, der Vertreibung und Deportation der polnischen Bevölkerung, die sie und ihre Familie erlebt haben.

Ihr Vater, ein angesehener Arzt und Wissenschaftler an der Posener Universität, wurde  als Angehöriger der Widerstandsbewegung im Januar 1943 verhaftet, zum Tod verurteilt und  hingerichtet. Wenige Tage danach wurde die Mutter zu Hause abgeholt und nach Ausschwitz deportiert. Die fünf Jahre alte Alodia wurde zusammen mit ihrer kleinen Schwester in das berüchtigte „Jugendverwahrlager Litzmannstadt“ im heutigen Łódź gebracht. Da die Kinder den rassistischen Idealen der Nazis entsprachen, wurden sie zur „Germanisierung“ ausgewählt und zur Umerziehung in verschiedenen Kinderheimen untergebracht. Im April 1944 wurde Alodia unter ihrem neuen Namen Alice Wittke als vermeintliches  Waisenkind aus Deutschland von einem kinderlosen deutschen Ehepaar adoptiert. 1947 kehrte Alodia nach Polen zurück. Es begann die schwierige Zeit des Wieder-Erlernens der Muttersprache und der Rückkehr in eine fast vergessene Familie.

Beginn: 18.15 Uhr

Ort: Hörsaal N3 (Muschel), Johann-Joachim-Becher-Weg 23

Anmeldung und weitere Infos: Mainzer Polonicum, Dr. Katarzyna Kostrzewska-Adam, kkostrze@uni-mainz.de, 0177-7909888