Direkt zum Inhalt wechseln
|

Rainer Werner Fassbinders „Katzelmacher“ – Premiere am 29. November im Staatstheater (Deck 3)


„Gastarbeiter“ oder „Bürger mit Migrationshintergrund“? Als Fassbinder 1968 das Stück schrieb, waren die ersten Ausländer noch neu in Deutschland. „Katzelmacher“ zeigt, wie einer von ihnen – der junge Grieche Jorgos – für eine Gruppe junger Leute zum Objekt exotischer Verlockungen und zur Zielscheibe latenter Gewaltbereitschaft wird. An ihm entzünden sich unerfüllte Sehnsüchte und ein Hass, der in der Unfähigkeit wurzelt, das eigene Leben zu gestalten. Das ist heute immer noch aktuell, siehe Integrationsdebatten, etc. Hakan Savaş Mican, deutschtürkischer Filmemacher, Theaterautor und -regisseur, nimmt daher Fassbinders Stoff zum Ausgangspunkt, um die heutigen Wandlungen im Migrationsprozess auszuloten. Sein „Fremder“ ist nicht mehr der sprachlose Gastarbeiter, sondern ein wohlintegrierter Akademiker (oder Yogalehrer). Wo liegt der Punkt, an dem er womöglich wieder zum „Fremden“ wird? Bis Ende Dezember im Deck 3.