Man glaubt es kaum: Das Stadthistorische Museum Mainz wird 20 Jahr jung. Im Dezember 2000 fand die feierliche Eröffnung statt. Hier soll die Geschichte der Stadt konserviert und sichtbar werden. Der 1996 ins Leben gerufene Förderverein Stadthistorisches Museum Mainz e.V. trieb diese Planungen voran, die schließlich mit der Eröffnung des Museums, damals noch im Haus zum Stein umgesetzt wurden. Das Museum präsentierte zunächst die beiden Dauerausstellungen „Wirtschafts- und Arbeitsleben in Mainz im 19./20. Jahrhundert“ und „Magenza – 1000 Jahre jüdisches Mainz“. Beide Ausstellungen bilden auch heute in aktualisierter Form die Basis des Museums. Ein Meilenstein jedoch war 2003 der Umzug in die heutigen Räume auf der Zitadelle (Foto).
Die neuen Räumlichkeiten ermöglichten ein Konzept der Erweiterung. Ergänzend kamen 2005 die beiden Dauerausstellungen „Mainz von den Anfängen bis zur Gegenwart – eine Zeitreise durch die Stadtgeschichte“ und „Kinderwelten“ hinzu. Wechselnde Sonderausstellungen griffen relevante Mainzer Themen auf, wie „Geschichte des Bierbrauens in Mainz“, „Mainz und der Wein“, „Luftfahrt in Mainz vor 1914“, „Mainzer Gastarbeiter der ersten Generation“, „Mainz 1945 bis 1962“, um nur einige Beispiele zu nennen.
Unter den Fördervereins-Vorsitzenden Hermann S. Keller, Dr. Klaus-Peter Sitte und Dr. Peter Lautzas hat sich das Stadthistorische Museum Mainz in den zwanzig Jahren seines Bestehens äußerst positiv entwickelt und hat eine empfindliche Lücke in der Mainzer Museumslandschaft geschlossen. Viel verdankt das Museum der tatkräftigen Förderung durch Heinz-Georg Diehl, durch die Dezernenten Norbert Schüler und Peter Krawietz sowie in jüngerer Zeit durch die Dezernentin Marianne Grosse und OB Michael Ebling.
Wesentlich zum inhaltlichen Aufbau und zum Konzept beigetragen haben Dr. Hedwig Brüchert, Thomas Nonnenmacher, Dr. Ute Engelen und viele andere. Besondere Erwähnung verdient das Team von engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiter, das einen reibungslosen Museumsbetrieb gewährleistet. Dazu gehören nicht nur der reguläre Betrieb zu den Öffnungszeiten (Freitag 14-17 Uhr, Samstag + Sonntag 11-17 Uhr) für jährlich ca. 4.000 Besucher, sondern auch Gruppenführungen und die Durchführung von Veranstaltungen im Museum. Diese Veranstaltungen – Vorträge, Lesungen, Aufführungen und vieles mehr – bereichern das kulturelle Angebot der Stadt Mainz und sind Begegnungsort für alle Mainzer. Sie sind damit ein weiterer Schwerpunkt der Museumsarbeit und werden häufig auch in Kooperation mit Partnern, wie dem Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V., der Initiative Römisches Mainz e.V., der Initiative Zitadelle Mainz e.V. und natürlich der Stadt Mainz durchgeführt.
Das Museum konnte in den 20 Jahren seines Bestehens seine Sammlung an Mainzspezifischen Exponaten permanent erweitern. Auf Grund fehlender räumlicher Kapazitäten können leider nicht alle Themen der Mainzer Stadtgeschichte präsentiert werden. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft Wege aufgezeigt werden, die die finanzielle Ausstattung und die Raumsituation verbessern. Eine schöne Ergänzung ist hierbei die zunehmende Digitalisierung des Museums (virtuelle Führungen, digitale Ausstellungen). Diesen eingeschlagenen Weg, die Mischung aus realem Museum und digitalen Angeboten, wird das Museum weiterhin verfolgen, um gemeinsam mit Partnerorganisationen auch für die Zukunft ein Museum zu sein, das die Mainzer Geschichte seinen Bürgern und Besuchern nahebringt. Neue ehrenamtliche Helfer für das Museumsteam und finanzielle Unterstützung sind hochwillkommen.