Das Publikum des Staatstheaters begibt sich auf eine faszinierende Reise durch unterschiedliche (Klang-)Räume und von der Romantik ins Hier und Jetzt. Im Mittelpunkt stehen dabei Werke von Franz Schubert und Bernhard Lang. Neben Sängern des Ensembles und Orchestermitgliedern ist auch das Mainzer Geräuschensemble in die Aufführung eingebunden, das die Elektronik, Klavier- und Gitarrenklänge um eigene Kompositionen erweitert.
Sehnsucht, innere Kälte und Verlorenheit kennzeichnen Franz Schuberts Winterreise, in der ein Reisender durch eine feindliche Umwelt taumelt und nicht einmal auf dem Friedhof einen Platz findet. Die seelischen Abgründe, die sich in diesen Liedern auftun, verstören und faszinieren bis heute: Der österreichische Komponist Bernhard Lang hat den weltberühmten Zyklus im Jahr 2015 in unsere Zeit geholt, stilistisch vielfältig und mit englischen Texten. In The Cold Trip überschreibt er mittels Loops und Sampling die Schubert-Lieder und dringt dabei immer tiefer in eine irreale Dimension vor.
Alles klingt extremer und unkontrollierbarer, fesselnd und auf eigentümliche Weise ergreifend: Dieser Trip fühlt sich an, als gerate der Boden der Realität ins Wanken. Doch wie verfremdet die Klänge auch sein mögen, die Lang hier einführt, die ursprüngliche Winterreise bleibt immer erkennbar.
THE COLD TRIP – EINE WINTERREISE
Hörtheater mit Werken von Franz Schubert und Bernhard Lang
Termine:
11.01.2020 (Premiere), 16.01.2020, 20.01.2020, 23.01.2020, 24.01.2020, 8.02.2020, 29.02.2020