Die Volksbank Darmstadt Mainz weist im ersten vollständigen Geschäftsjahr nach der Fusion ein gutes Ergebnis aus. „In einem für die Banken herausfordernden Umfeld sind wir mit unserem Geschäftserfolg sehr zufrieden (und es) zeigt sich, dass wir mit der Fusion ein starkes Fundament für eine erfolgreiche Zukunft geschaffen haben“, betonen die Vorstandssprecher, Uwe Abel und Matthias Martiné. Neben Fortschritten im Kerngeschäft wurden im Geschäftsjahr 2024 auch weitere Optimierungserfolge erreicht.
Das vergangene Jahr hat die Kreditinstitute auf mannigfache Weise gefordert. Die fortdauernd schwache Konjunktur in Deutschland führte zu einer verhaltenen Kreditnachfrage. Zudem stiegen die Insolvenzzahlen. Dagegen haben die Immobilienmärkte ihren Tiefpunkt verlassen, wozu unter anderem die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank beitrugen.
„Angesichts dieses schwierigen Umfelds sind wir ausgesprochen zufrieden mit der guten Entwicklung im Kundengeschäft sowohl auf der Einlagen- als auch auf der Kreditseite“, sagen Abel und Martiné. Zudem florierte insbesondere das Geschäft mit Wertpapieren und Versicherungen. Auch erholte sich erfreulicherweise die Nachfrage nach privaten Immobilienfinanzierungen seit April 2024. Dagegen war das Interesse der Kunden an Bausparverträgen und Konsumentenkrediten etwas schwächer als in den Vorjahren.
Die Bilanzsumme überschritt im zurückliegenden Jahr erstmals die Schwelle von 15 Mrd. Euro. Per Jahresende lag sie bei 15,1 Mrd. Euro und damit um rund 500 Mio. Euro höher als zwölf Monate zuvor.
Überdurchschnittliches Wachstum im Kundengeschäft
Die Wachstumsrate bei den Krediten verlangsamte sich etwas von 4,3 auf 30 3,0 Prozent, wobei das Kreditgeschäft mit Firmenkunden stärker wuchs als dasjenige mit Privatkunden. Damit schneidet die Volksbank Darmstadt Mainz besser ab als der Durchschnitt der Genossenschaftsbanken (+2,4 Prozent). Der Kreditbestand lag per Jahresende bei 11,5 Mrd. Euro.
„Besonders freuen wir uns darüber, dass unsere Kunden uns deutlich mehr 35 Einlagen anvertraut haben. Vor allem unsere Termin- und Festgelder waren wegen ihrer attraktiven Zinssätze rege gefragt“, so die Vorstandssprecher. Die Kundeneinlagen wuchsen um 7 Prozent auf 12,1 Mrd. Euro. Auch bei den Einlagen liegt die Bank deutlich über dem durchschnittlichen Wachstum aller Genossenschaftsbanken, das bei gut 3 Prozent erwartet 40 wird.
Das durch die Volksbank Darmstadt Mainz insgesamt betreute Kundenvolumen, das neben den Kundenkrediten und -einlagen in der Bilanz auch das an die Partner in der Genossenschaftlichen FinanzGruppe vermittelte Kundengeschäft umfasst, erhöhte sich binnen Jahresfrist um 1,6 Mrd. Euro 45 auf 32,2 Mrd. Euro.
Das Zinsergebnis ging um 4,1 Prozent auf 236 Mio. Euro zurück. Der Rück-gang erklärt sich vor allem dadurch, dass die erhöhten Zinssätze für Termingelder für höhere Aufwendungen sorgten. Allerdings war das Zinsergebnis im Jahr 2023 – angetrieben durch den seinerzeitigen Zinsanstieg 50 und den Wegfall der Negativzinsen – um rund 10 Prozent bzw. 22 Mio. Euro gestiegen. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 fällt das Zinsergebnis 2024 um 12 Mio. Euro höher aus.
Beim Provisionsergebnis machten sich das weiter florierende Wertpapier- und das Versicherungs- und Vorsorgegeschäft positiv bemerkbar. Auch im 55 Zahlungsverkehr gab es steigende Transaktionszahlen und Erträge. In Summe stieg das Provisionsergebnis um 0,4 Mio. Euro auf 84,0 Mio. Euro.
Auch dank erster Effizienzerfolge infolge der Fusion gingen die Kosten im vergangenen Jahr zurück. Der Aufwand verringerte sich um 2,2 Prozent auf 172 Mio. Euro. „Wir rechnen mit weiteren Synergieeffekten durch die 60 Fusion in den Folgejahren – das heißt, unser Fundament wird in Zukunft noch weiter gestärkt“, erklären Abel und Martiné.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung blieb mit 144 Mio. Euro um 3,9 Pro-zent hinter dem guten Niveau des Vorjahres zurück. Dies entspricht 0,97 Prozent (2023: 1,05 Prozent) der durchschnittlichen Bilanzsumme. 65
Gute Risikolage durch umsichtige Kreditvergabe
Dass die Bank und ihre Vorgängerinstitute sich seit jeher umsichtig bei der Kreditvergabe verhalten haben, machte sich vor dem Hintergrund der Konjunkturflaute und steigender Insolvenzzahlen bezahlt. Die Kreditrisikovorsorge verbesserte sich von -31 auf -11 Mio. Euro. Zugleich gab es bei 70 den eigenen Wertpapieranlagen durch die positive Kapitalmarktentwicklung Wertaufholungen und Kursgewinne.
Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 16 Mio. auf 142 Mio. Euro. Das Ei-genkapital belief sich per Ende 2024 auf 1,42 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,36 Mrd. Euro). Mit der geplanten Eigenkapitalzuführung aus dem Ergebnis 2024 75 rechnen wir nach der Zustimmung der Vertreterversammlung zur Ergebnisverwendung mit einem Eigenkapital von 1,51 Mrd. Euro. „Wir konnten unseren Gewinn erneut verbessern. Dies versetzt uns in die Lage, unser Ei-genkapital zu stärken und auch unsere Mitglieder an unserem Erfolg teil-haben zu lassen“, kündigen die Vorstandssprecher an. Die hohe Dividende 80 des Vorjahres soll dem Vorschlag für die Vertreterversammlung zufolge bei 5 Prozent beibehalten werden.
Die Volksbank Darmstadt Mainz bewies im vergangenen Jahr erneut, dass sie ein starker Förderer der Region ist. Für die Unterstützung des Gemeinwohls, etwa durch Spenden und Sponsoring von Vereinsaktivitäten, wur-85 den rund 1,6 Mio. Euro aufgewendet. Allein durch die bankeigene Stiftung „Hoffnung für Kinder“ wurden für benachteiligte oder kranke Kinder im vergangenen Jahr 34 Projekte mit mehr als 100.000 Euro unterstützt.
Mit Blick auf das laufende Jahr äußerten sich Abel und Martiné zuversichtlich. „Für 2025 rechnen wir erneut mit einem herausfordernden Kundengeschäft und weiterem Wachstum bei Krediten, Einlagen sowie Wertpapier-anlagen.“
Die Fusion der Vorgängerinstitute Mainzer Volksbank und Volksbank Darmstadt-Südhessen zur Volksbank Darmstadt Mainz hat für viele Kun-den Vorteile gebracht. Das Produkt- und Serviceangebot hat sich deutlich 95 verbreitert. Insbesondere gibt es nun bedarfsgerechte und passgenaue Angebote und Lösungen für die speziellen Anforderungen von Firmenkunden bestimmter Branchen (Medizin, Gesundheitsmarkt oder Agrar) oder von Privatkunden in besonderen Lebenssituationen (Vorsorge- und Erbplanung). So gibt es beispielsweise im Privatkundengeschäft und im neuen 100 Geschäftsfeld Private Banking eine Vorsorgeplanung und Generationenberatung oder eine Erweiterung des Produktangebots rund um Vermögensanlage, Vermögensplanung, Risikovorsorge und Generationenmanagement. Zugleich hat sich der Service insbesondere für Kinder und Jugendliche erweitert, für die es auch neue Veranstaltungen gibt. Auch kann 105 die Bank in der neuen Größe durch die gewachsene Finanzkraft noch größere Projekte als zuvor finanzieren, etwa für Immobilienentwickler und Mittelstandskunden.
Erfolge im Kampf gegen Kriminalität
Im Kampf gegen kriminelle Machenschaften konnte die Bank im vergangenen Jahr sichtbare Erfolge vorweisen. So gelang es Kriminellen in unserem Geschäftsgebiet nur ein einziges Mal, einen Geldautomaten zu sprengen. Laut Angaben der Landeskriminalämter von Hessen und Rheinland-Pfalz war in beiden Bundesländern auch insgesamt die Zahl der gesprengten Geldautomaten rückläufig. Neben zahlreichen Festnahmen von Tätern 115 durch die Polizei sorgten auch die umfangreichen Maßnahmen der Banken für diese erfreuliche Entwicklung. Auch die Volksbank Darmstadt Mainz verstärkte die Schutzmaßnahmen noch einmal deutlich. Grundsätzlich werden ausgehend von einer stetigen Bewertung und Risikoanalyse der mehr als 170 Geldautomaten-Standorte zusammen mit Polizei und Landeskriminalämtern regelmäßig jeweils zielgenaue Vorkehrungen und Investitionen zum Schutz der Automaten getätigt. Unter anderem wurden die Tresore in den Automaten auf die höchste Stärke umgerüstet, Gassprengschutz eingebaut, Standorte in der Nacht geschlossen und gesprengte Standorte als freistehende Beton-Container wiederaufgebaut. 125
Vor allem aber setzte das Institut zuletzt auf den Einbau der Einfärbetechnik, was allein ein Investitionsvolumen von 1,6 Mio. Euro bedeutet. „Der Schutz unserer Kunden und der Anwohner an unseren Standorten hat für uns oberste Priorität, weswegen wir unsere Abwehrmaßnahmen gegen Geldautomatensprengungen 2024 noch einmal deutlich intensiviert haben 130 – erfreulicherweise mit großem Erfolg“, unterstreichen Abel und Martiné.
Gleichermaßen wirksam waren auch Vorkehrungen zur Abwehr von Betrug. So ging 2024 die Zahl der in der Bank registrierten, so genannten Enkeltrick-Versuche auf fünf zurück, während es in den Vorjahren jährlich zwischen zehn und 15 Fälle gegeben hatte. Bei einem Enkeltrick gaukeln Kriminelle mit einem fingierten Telefonanruf zumeist älteren Menschen vor, dass Verwandte von ihnen in Not sind. Damit versuchen sie hohe Geldbeträge zu ergaunern.
Die aktive Betrugsprävention der Volksbank Darmstadt Mainz macht sich bezahlt: Seit Anfang 2021 haben Mitarbeiter durch aufmerksames Verhalten fast 50 Enkeltrick-Betrugsversuche im Gesamtvolumen von rund 1,5 Mio. Euro verhindern können. Die Bank setzt bei Verdachtsfällen auf gezielte Ansprache der Kunden durch Mitarbeiter. Daher gibt es regelmäßige Informationen und Schulungen zu gängigen Betrugsmaschen. Ein Fragen- und ein Verhaltenskatalog wurden entwickelt, damit Mitarbeiter mögliche 145 Betrugsopfer erkennen und wissen, welche Handlungsoptionen in diesen Fällen ratsam sind.