Die Arbeitswerkstatt „Modernisierung Gutenberg-Museum“ hat abschließend die Empfehlung für die Zukunft des Museums formuliert: Das bisher erarbeitete Szenografiekonzept soll Grundlage für die inhaltliche Weiterentwicklung des Museums bilden. Die Trägerschaft soll als Stiftung privaten Rechts, einer sogenannten Zuwendungsstiftung, ausgeführt werden. Die Kostenprognose steht fest. Und ein Neubau soll nach Abriss des alten Museums am bisherigen Standort realisiert werden!
Zuvor war als alternativer Standort noch das Allianzhaus in der Großen Bleiche eine Variante gewesen. Dies wurde jedoch verworfen – die Kulturszene hofft nun weiterhin auf einen Verbleib des Kultuclubs schon schön an dieser Ecke.
Nach intensiver Diskussion hat sich die Arbeitswerkstatt mit Mehrheit entschieden, dem Stadtrat diesen Standort-Empfehlung zu geben. Das umstrittene „Baufeld F“ soll inklusive der Platanen von der Bebauung freigehalten werden. Gemeinsam wurde weiterhin vereinbart, dass die Mitglieder der Arbeitswerkstatt den Weg des Museums begleiten, sich in regelmäßigen Treffen informieren und damit den Gremien und der Verwaltung beratend zur Seite stehen. Bis allerdings die großen Gelder für das Museum fließen, könnten noch Jahre vergehen … Hoffen wir, dass das Museum in der Ziwschenzeit nicht wegen Brandschutzmängeln & Co. schließen muss.
Das Vorsitzteam der Altstadt-SPD lobt die Entscheidung: Allen Beteiligten sei damit „ein hervorragend fundierter, größtmöglicher Konsens und ein starkes Signal für die Zukunft des Museums gelungen“, so die Vorsitzenden Marie Kaiser und Lutz Hofer. „Das Votum schafft beste Bedingungen für das Museum und für Mainz insgesamt. Die Arbeitswerkstatt hat es geschafft, die Argumente von Museumsprofis, Gästeführerverband, Einzelhandel, Gastronomie, Denkmalschutz und freier Kulturszene umfassend zu berücksichtigen“, so Hofer und Kaiser. Vorstandsmitglied
Jan Paulus ergänzt: „Nicht nur der Publikumsmagnet Gutenberg-Museum bleibt in der historischen Altstadt, auch der Kulturstandort Allianzhaus mit seinem Eckpfeiler Schon Schön bleibt Mainz erhalten.“ Dies sei auch ein wichtiges Signal an die Mainzer Musik- und Kulturszene, die durch die Corona-Krise schwer angeschlagen sei. „Alle Optionen wurden auf Herz und Nieren geprüft. Jetzt können sich Arbeitswerkstatt, Stadtrat, Verwaltung und die ganze Stadtgesellschaft hinter dem Ergebnis versammeln und das Gutenberg-Museum in eine gute Zukunft tragen“, so die Vorsitzenden der Altstadt-SPD.
Der Mainzer SPD-Vorsitzende Johannes Klomann freut sich über die Einigung der Gutenbergwerkstatt bezüglich der Frage, wo das neue Museum seinen Platz haben soll. „Die weltweit bedeutsamen Leistungen Johannes Gutenbergs verdienen es, dass seine Stadt an einem Strang zieht und ihm ein neues, herausragendes Museum baut. Letztlich war die historisch gewachsene, zentrale Lage zurecht ausschlaggebend für den bisherigen Standort. Jetzt geht der Blick weiter nach vorne, um den Neubau zu verwirklichen und um die Finanzierung des Museums mit Landes- und Bundesmitteln auf neue Füße zu stellen.“
„Mainz kann stolz auf sich sein. Nach einer heftigen, teilweise verletzenden Auseinandersetzung vor über zwei Jahren haben sich die ehemaligen Kontrahenten in mühevoller Arbeit an einen Tisch gesetzt und das Wohl der Stadt in den Vordergrund gestellt. Mein Dank gilt allen Ehrenamtlichen, die diesen Prozess mit großer Ernsthaftigkeit, Ausdauer und dem nötigen Verantwortungsbewusstsein gestaltet haben. Ein großes Lob gebührt natürlich auch Baudezernentin Marianne Grosse, die beharrlich bis zum Schluss das Ziel eines Konsenses in den Mittelpunkt der Werkstatt gestellt hat.
Die Mainzer FDP freut sich über das Ergebnis der Arbeitswerkstatt zur Zukunft des Gutenberg-Museums. Diese hat sich am gestrigen Abend mit überwältigender Mehrheit für einen Neubau des Museums am jetzigen Standort am Liebfrauenplatz ausgesprochen.
„Das gute und fast einhellige Votum der Werkstatt zeigt, dass der von der Stadt Mainz angestoßene Prozess zur Findung einer möglichst konsensualen Lösung erfolgreich war.“ so David Dietz, Vorsitzender der Mainzer FDP, „der lange Weg hat sich gelohnt und war immer von gegenseitigem Respekt der Teilnehmer geprägt.“
Werner Rehn, FDP-Vertreter in der Werkstatt betont, dass der jetzige Standort mit seiner städtebaulichen Einbindung in die Altstadt die Gewähr dafür biete, dass das Museum auch in Zukunft ein Besuchermagnet bleibe.
Wichtig war für uns auch das Votum vieler Vertreter der freien Kulturszene, von Museumsfachleuten, des Ortsbeirats und des Gästeführerverbandes. Sie alle haben uns in unserer Meinungsfindung unterstützt.
Die Stadtpolitik hat nun die Aufgabe, die Impulse aus der Werkstatt umzusetzen. Diese hat die nächsten Schritte zur Sicherung der Zukunft des Museums vorgezeichnet. Dazu gehören die Gründung einer Stiftung sowie die Erarbeitung eines überzeugenden baulichen Gesamtkonzeptes.
Foto: Harald Kaster