Am Wochenende hat eine 20-köpfige Jury über die Preisträger des Deutschen Kleinkunstpreises 2014 entschieden, der am 9. März im unterhaus verliehen wird. Einer der Glücklichen in der Sparte ist Kabarett HG. Butzko (Foto). Damit zeichnet die Jury einen politischen Kabarettisten aus, der mit anspruchsvoller Komik und analytischer Schärfe selbst höchst komplexe Zusammenhänge darstellt. Er ist ein Meister des investigativen Kabaretts, wie er besonders in seiner satirischen Interpretation der Finanzkrise unter Beweis stellt. In der Sparte Chanson/Lied/Musik erhalten Knuth & Tucek den diesjährigen Preis. Damit wählte die Jury ein Duo aus, das für das kabarettistische Lied neue Worte und Töne findet. Mit engelsgleichen Stimmen, auf hohem musikalischen Niveau hauen Nicole Knuth und Olga Tucek ein – auf unsere trägen Ansichten und engherzigen Meinungen. Das Schweizer Duo ist bitterböse, aber gerecht, virtuos, aber auf dem Boden. Preisträger der Sparte Kleinkunst ist Ohne Rolf, ein Duo das mit seinem Plakatumblätterkabarett eine
verblüffende Spielform entwickelt hat. Jonas Anderhub und Christof Wolfisberg
begeistern mit einer eigenständigen Mischung aus absurdem Theater und
philosophischem Kabarett. Den Förderpreis der Stadt Mainz erhält der Wiener Künstler
Klaus Eckel, der sich permanent neu erfindet und mit seiner bildhaft skurrilen Betrachtungsweise, originellem Witz und hoher Pointendichte banale Dinge und Geschehnisse zu genialen gedanklichen Konstrukten fortspinnt. Schließlich für den Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichent wird Franz Hohler.
Damit zeichnet die Jury den Schweizer Geschichtenerzähler aus, der mit Cello
oder Merkheft das Publikum in eine scheinbar heile Märchenwelt entführt, um es dann
mit gezielten Attacken wieder in die rauhe Wirklichkeit zurückzuholen.