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Die besten Grillplätze & Metzger in Mainz

Wo lässt sich in Mainz (guten Gewissens) Fleisch kaufen und grillen? Und was sind die besten Grillplätze? Wir haben es getestet. (Foto: Torsten Boor)

Die Fleischboutique

Marcel Speidel ist kein Metzger, sondern Fleischsommelier. Der „Dry Aged“ (= Trockenreifung) Glaswandschrank im „Edelbeef“ (Johannisstraße 8) ist ein Hingucker. Darin reifen und hängen große Tierteile. Als „Meenzer Muh“ werden junge Rinder aus Rheinhessen verarbeitet. Sonstige Lieferungen stammen aus Ingelheim, Worms, Uruguay, Japan, Italien, Australien, der Rhön und vom Bodensee. Alles mindestens Bio, nachhaltige Aufzucht garantiert. In seiner „Fleischboutique“ kommen edle, größtenteils beeindruckend marmorierte Stücke ihm vertrauter Metzger und Händler zusammen, bei denen meist bloß etwas Salz und Pfeffer angebracht sind. Logischerweise haben solche Schätze ihr eigenes Preisniveau. Das „Kagoshima Wagyu Roastbeef“ gibt es für 299 Euro/kg, unten geht’s los mit Beinscheiben (15 Euro/kg).

(Echte) Meenzer Metzger

Deutsche Klassiker wie Schweinesteaks, Bratwürste, Rauchzipferl und Rumpsteaks sind in vielen Metzgereifachbetrieben erhältlich. Hier wird kompetent beraten und gearbeitet. Unsere Empfehlungen: Walz (in Mombach plus Mittlere Bleiche 6), Frankenberger (Schießgartenstraße 9), Schmidt samt Bistro (Klarastraße 2), Weil (Kurmainzstraße 17), Haas (Essenheimer Straße 24) und die Landmetzgerei Harth (Lotharstraße 5). Deutschlandweit ist Erwin Riechardts (Klarastraße 18) Fleischwurst berühmt und mehrfach prämiert, zum Grillen sind seine Würstchen beliebt. Ansonsten bietet der Wochenmarkt die Möglichkeit, regionales (Bio) Rind, Geflügel, Schwein & Co. zu erhalten. Mindestens originell: Beim Peter (Feldbergstraße 2, Sömmeringplatz).

Supermarktsieger tegut

Überall gilt: Auf Zutaten, Herkunft und Qualität achten, um Zusatzstoffe und Antibiotika zu vermeiden bzw. auszuschließen. Fragen kann und sollte man in Supermärkten ebenso wie bei Metzgern und Händlern. Auf Information und viel Bio setzt tegut (Südbahnhof). Bio Rinderhack gibt es hier manchmal für 12 Euro/kg im Angebot, ansonsten für 16,99 Euro. Auch sonst stehen Bio und „Ohne Gentechnik“-Fleischprodukte zur Auswahl, die sogar oft um 50 oder 30 Prozent rabattiert werden.

Auch der Edeka am Bruchweg bietet diverse Frischware an, allerdings mit weniger Preisnachlässen. Überschaubarer ist die Auswahl dagegen bei den zahlreichen Rewe-Theken der Stadt, im Malakoff immerhin mit „Dry Aged“-Produkten. Schlimm ist „unter Schutzatmosphäre“ verpacktes und mit Konservierungs- und E-Stoffen gespicktes totes Tier in den Kühlregalen der meisten Märkte. Nicht nur dass hier billigste Massentierhaltung preislich (zu) günstig angeboten wird, auch geschmacklich liegt da meist eher ein Stück Papphack als ein Gaumenschmaus auf dem Teller. Für die Wurstwaren mehr schade als lecker. Dafür sollten Tiere nicht sterben und solche Massen brauchen wir nicht.

Halal im Rif Market

Als Halal bzw. Schächten wird betäubungsloses Schlachten nach rituellen Regeln von Glaubensgemeinschaften bezeichnet. Solches Fleisch gibt es an vielen Orten in Mainz. Bekannt für seine handgemachten Merguez ist der Rif Market gegenüber des Libanesen bei der Römerpassage (Klarastraße 11, Ecke Emmeransstraße). Marokkanisch pikant oder angedeutscht mild, sind diese Würste für 9 Euro pro kg (70 % Lamm, 30 % Rind) der Renner. Auch das Rumpsteak für 19,90 Euro/kg ist empfehlenswert. Das Original und Gesicht des Ladens sowie die kundenorientierte Freundlichkeit in Person ist eindeutig Ibo. Er versteht es, lieb, gesprächig und zuvorkommend zu verkaufen. Viele Stammkunden bestätigen den Erfolg des Ladens. Weitere Halal Läden sind zum Beispiel am Kaiser-Wilhelm-Ring zu finden. Oder bei „Günay’s“ in der Mittleren Bleiche, wobei der etwas penetrante Geruch (nach Schaf?) irritiert.

Grillplätze

Nächste Hürde ist die Location. Wo darf überhaupt noch öffentlich zubereitet werden? Auf ihrer Website schreibt die Stadt: „An zwei ausgewiesenen Stellen am Brückenkopf Theodor-Heuss-Brücke ist das Grillen erlaubt. Geduldet wird das Grillen im Bereich Ingelheimer Auespitze und im Uferbereich Winterhafen. Das Grillen am Rheinufer zwischen dem Zoll- und Binnenhafen und der Drehbrücke am Winterhafen ist verboten.“ Ein Verstoß dagegen wird fortan als Ordnungswidrigkeit geahndet, ließ der Stadtrat kürzlich verlauten. Am Winterhafen stehen spezielle Tonnen bereit, um Glut und Asche zu entsorgen. Viele Grillfreudige strömen hier bei prima Wetter her. Ebenso bloß geduldet ist die Ingelheimer Auespitze mit Wiese am nördlichen Rheinufer. Schön ist die kleine Stelle links an der Theodor-Heuss-Brücke in einer Kule mit Strandsand.

Bekannte und beliebte (Grill)-Orte:

Hartenbergpark (bis 18 Uhr, Hüttenmiete 10 Euro, Kaution 50 Euro via Minigolfclub, Tel.: MZ-387073).

Alte Ziegelei (Pariser Straße, Höhe Albert- Stohr-Straße, Tel.: MZ-2630226), Spenden willkommen.

Im Volkspark zwischen Jugendherberge und Otto-Brunsfeld-Schneise sind mit die meisten Griller. Die Vermietung der Grillroste läuft über das Grün- und Umweltamt (E-Mail: gruen-umweltamt@ stadt.mainz.de).

Sportplatz Marienborn, (Tel.: Mz-366631, Ortsverwaltung).

Sandkaute Drais, Felder Richtung Lerchenberg (bis 22 Uhr, Miete 15, Kaution 35 Euro), Tel.: 06131 – 940991 (Ortsvw.).

Schloss Waldthausen im Lennebergwald (Miete für Grillhütte mit Schwenkgrill: 60 Euro), Tel.: 06139 370 oder online

Geflügelzuchtverein in Ebersheim (Miete mit Pavillon 25 Euro, Kaution 100 Euro), E-Mail: ortsverwaltung.ebersheim@ stadt.mainz.de.

Zu guter Letzt der Sportplatz des SC Lerchenberg, Tel. MZ-72400.

sensor wünscht eine gute Saison und rät von zu heißem Grillen ab – besser langsam und schonend, möglichst mit exquisitem Grillgut!

von Thomas Schneider