Aus der Allgemeinen Zeitung von Ralf Heidenreich
Während die Beschäftigten von DB Cargo am heutigen Montag an vielen Standorten der Bahn-Tochter gegen drastischen Stellenabbau und für eine Wachstumsstrategie protestieren, liegen nach Informationen der AZ konkrete Planungen für einen Stellenabbau in der Deutschland-Zentrale in Mainz vor. Am Mittwoch berät der Konzern-Aufsichtsrat der Bahn über den Wirtschaftsplan 2017.
Wie aus Unternehmenskreisen zu erfahren war, bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen der Arbeitnehmervertretung zwar nicht, dennoch werden aller Voraussicht nach allein im kommenden Jahr in der Mainzer Zentrale rund 100 Arbeitsplätze abgebaut. Dies ergebe sich aus der vorliegenden Personalplanung, hieß es weiter.
„Vorerst vom Tisch“ sei dagegen der ursprünglich vorgesehene Betriebsübergang von rund 70 Mainzer Mitarbeitern in Bahn-Gesellschaften, für die kein Tarifvertrag gelte – mit entsprechenden Verschlechterungen bei Gehalt, Urlaub und Vergünstigen.
Bundesweit sollen 2100 Arbeitsplätze gestrichen werden
Die mittelfristige Planung bis 2021 sehe insgesamt für Mainz und die Europa-Zentrale des Schienengüterverkehrsunternehmens in Frankfurt einen Abbau von 290 Stellen vor. Bundesweit plant DB-Cargo den Angaben zufolge die Streichung von rund 2100 Arbeitsplätzen. An diesen Vorgaben wolle das Management nicht mehr rütteln, hieß es weiter.
Ursprünglich hatte die Arbeitnehmervertretung nach einer ersten Sichtung von Planungsvorlagen vom März 2016 einen Abbau von deutschlandweit rund 3600 Stellen bis 2021 befürchtet, davon bis zu 500 in der rund 1000 Mitarbeiter starken Deutschland-Zentrale in Mainz.
Foto: Sascha Kopp