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Christuskirchengemeinde will AfD Wahlkampf-Flyer mit Kirchengebäude verbieten

Pfarrerin Eva Lemaire und Dekan Andreas Klodt vor der Christuskirche

Unter dem Slogan „Mainz bleibt Mainz“ verteilt die AfD Wahlkampf-Flyer und nutzt dafür auch Abbildungen der Christuskirche. Der Kirchenvorstand der Evangelischen Christusgemeinde fordert die Mainzer AfD nun auf, ihre „Werbung“ mit dem Foto ihrer Kirche zu unterbinden. Die AfD widerspricht.

„Wir haben der AfD niemals die Zustimmung gegeben, unser Gebäude im Wahlkampf zu instrumentalisieren,“ erklärt Pfarrerin Eva Lemaire, Vorsitzende des Kirchenvorstandes. „Die Forderungen und Ansichten der AfD widersprechen dem Menschenbild unseres christlichen Glaubens und unserem Verständnis von einem offenen und friedlichen Miteinander in unserer Gesellschaft. Wir fordern die AfD auf, jetzt und in Zukunft, das Bild der Christuskirche nicht mehr für ihre Zwecken zu verwenden.“ Wird dieser Forderung nicht entsprochen, werden in Absprache mit der Rechtsabteilung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau rechtliche Schritte eingeleitet.

Um Menschen vor Ort bereits jetzt zu zeigen, dass die Evangelische Kirche gegen diese Instrumentalisierung ihrer Kirche ist, hat das Evangelische Dekanat Mainz die Plakataktion „Damit Mainz Mainz bleibt“ ins Leben gerufen. Sie tut dies gemeinsam mit den katholischen Innenstadtgemeinden, da auch der Mainzer Dom in der Werbung der AfD verwendet wird. Die Plakate werden in Schaukästen und an Gebäuden der Mainzer Gemeinden angebracht, auch ein großes Banner wird folgen und soll am Dienstag, 21.5. am Haus der Evangelischen Kirche angebracht werden. „Kirchen sind Gotteshäuser. Sie sollen Orte der Zuwendung und des Schutzes für alle sein. Alle Menschen haben die gleiche Würde und die gleichen Rechte. Alle sind Gott in seinem Haus willkommen. Wir widersprechen allen Versuchen, Kirchen als Hintergrundbilder für Parolen der Ausgrenzung zu missbrauchen“, sagen Mainzer Dekan Andreas Klodt und Domdekan Henning Priesel.

Mainzer AfD widersetzt sich der Kampagne der Christuskirchengemeinde

Dazu erklärt der stellv. AfD-Kreisvorsitzende, Stadtrat Stephan Stritter: „Die AfD Mainz bekennt sich in ihrem Kurzprogrammflyer zur Kommunalwahl mit der Abbildung der Christuskirche, des Doms und des Gutenbergdenkmals zu den historischen Traditionen von Mainz und möchte dieses einmalige historische Stadtbild erhalten. Die kostenlose Verwendung dieses Bildes ist natürlich zulässig und die Quellen in den Flyern auch gekennzeichnet. Insbesondere die evangelische Kirche sollte ihrem eigentlichen Auftrag der Seelsorge nachkommen und sich weniger vor den linksgrünen politischen Karren spannen lassen. Die AfD wird ihre Kurzprogramme auch weiterhin in dieser Form im Wahlkampf einsetzen.“

Der AfD-Spitzenkandidat für die Kommunalwahl, Stadtrat Arne Kuster ergänzt: „Solche Kampagnen wie die aktuelle der Christuskirchengemeinde sind mit der moralischen Autorität der Kirchen unvereinbar. Anstatt immer wieder gegen die AfD zu hetzen, sollten sich die Kirchen ihrer Verantwortung bewusst werden und lieber Aktionen starten, um eine weitere Polarisierung der Gesellschaft zu vermeiden und stattdessen eine Atmosphäre zu fördern, die alle Meinungsspektren akzeptiert.“

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