Am 10. März 1972 wurde die Gesellschaft gegründet, um das Leben und Schaffen des rheinhessischen Literaten zu erforschen sowie rheinhessisch-pfälzische Lyrik und Prosa zu fördern. Das geschieht seither durch Theateraufführungen, Lesungen, Vorträge, wissenschaftliche Veröffentlichungen und die Unterhaltung eines Archivs. Diese kulturellen Standbeine stehen auch im Mittelpunkt einer Jubiläums-Festwoche zum 50. Geburtstag, bei der Carl Zuckmayer als heimatverbundener Sohn Rheinhessens, als Dramatiker und Lyriker, als Essayist und Dichter von Prosa gewürdigt werden soll.
Das Juni-Programm beginnt mit einem „Bellman“-Abend (15. Juni), einer Hommage an den schwedischen Sänger und Liedermacher des Barock. „Zuck“, der selbst sang und Gitarre spielte, verehrte ihn Zeit seines Lebens, übersetzte einige seiner Lieder und verewigte ihn in den Stücken „Bellman“ und „Ulla Winblad“. Interpretiert werden die beiden Carls von Wolfgang Mettenberger (Heidelberg) und der südhessischen Folk-Format Molwert.
Zuckmayers glücklicher Kindheit und Jugend in Mainz spürt Michael Ebling-Metzenroth in „Blick auf den Rhein“ (19. Juni) nach, einem Spaziergang zu Stellen und Stätten, die den „frühen Zuck“ prägten. In „Wo is denn die Heimat, Mensch“ (16.6.) geht Ebling-Metzenroth, Mitglied des künstlerischen Beirat in der CZG, der Bedeutung dieses Begriffs für Zuckmayer auf den Grund. Beide Veranstaltungen sind keine trockenen Vorträge, sondern stützen sich auf Ausschnitte aus Theater- und Prosa- und autobiographischen Texten.
Das Standbein Theater ist eine Parodie. In „En Riss im Dippche“ (18.6.) persiflieren die Oppenheimer Autorin Marie-Luise Thüne und ihr Ensemble T.I.P. (Theater in der Provinz“ Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug“.
Ganz um Zuckmayer wiederum drehen sich zwei weitere Veranstaltungen. „Der unbekannte Zuckmayer“ (6. Juli) ist eine Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Mainz und beschäftigt sich zum einen mit dem „Geheimreport“. Das ist eine Sammlung von Charakterskizzen über erfolgreiche Schauspieler, Regisseure, Verleger und Journalisten der Weimarer Republik und des „Dritten Reiches“, die Zuckmayer im amerikanischen Exil im Auftrag des „Office of Strategic Services“ verfasste. Zum andern rezitiert das Staatstheater-Ensemble Gedichte sowie Auszüge aus dem Kinderstück „Kakadu Kakada“.
Den Abschluss des Jubiläums macht die musikalisch umrahmte Lesung „Mit Zuck in den grünen Bergen“ (14. September) von Günter Beck und Christine Eckert. Sowohl Zuckmayer als auch seine Frau Alice Herdan-Zuckmayer hielten ihre Exil-Erfahrungen als Farmer in Vermont in Büchern fest.
Weitere Infos unter www.carl-zuckmayer.com.