von Sophia Weis
Fotos: Michael Grein
Pünktlich zum Sommeranfang testet sensor für euch wieder die schönsten Bademöglichkeiten in der Umgebung. Mit dabei sind die besten Tipps aus dem vergangenen Jahr, sowie ein paar neue Orte, an denen man sich bei steigenden Temperaturen Abkühlung verschaffen kann.
Riedsee in Leeheim
Der 24 Hektar große Riedsee liegt im Erholungsgebiet zwischen Oppenheim und Darmstadt auf der hessischen Rheinseite. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist Leeheim aus Mainz leider nur umständlich zu erreichen, wer ein Auto hat, ist jedoch innerhalb von 35 Minuten an einem der schönsten Seen in der Region. Umgeben von Bäumen und Ackerland findet man hier glasklares Wasser, einen Sandstrand und Liegewiesen mit Schattenplätzen. Die Uferzone im Badebereich ist flach abfallend und deshalb gut geeignet für Kinder, außerdem gibt es eine Sandbank, über die man viele Meter ins Wasser gehen kann. Für Verpflegung ist reichlich gesorgt, ein Kiosk und ein Imbiss bieten herzhafte und süße Speisen an. Grillen ist am Riedsee leider nur für Dauercamper auf dem Campingplatz erlaubt. Toiletten und Umkleidekabinen sind vorhanden Grill- und auch Parkplätze gibt es genügend. Wer auf den ÖPNV angewiesen ist, fährt mit dem Zug zum Rüsselsheimer Bahnhof, steigt dort in die Buslinie 28 und fährt bis Trebur-Geinsheim, Haltestelle Feuerwehr. Von dort aus fährt der Bus 46 bis Leeheim – Geinsheimer Straße, nach etwa 500 m zu Fuß erreicht man dann den Riedsee. Insgesamt dauert die Fahrt etwas mehr als eine Stunde.
Altrheinsee Eich
Von Mai bis September lädt der Badestrand der Gemeinde Eich am Altrheinsee zum kostenlosen Baden ein. Hier wird heute noch Kies gefördert, seit 1972 ist ein kleiner Teil zum Baden auf eigene Gefahr freigegeben. In dieser Badezone fällt der Strand flach ab, an anderen Stellen kann der Sprung ins kühle Nass wegen des Baggerbetriebs und steiler Sandufer gefährlich werden. Wer aber im gekennzeichneten Badebereich bleibt, findet sich am Altrheinsee quasi in einem riesigen „Sandkasten“ wieder, dessen feiner Sand zum Buddeln und Bauen einlädt. Im nördlichen Bereich befindet sich eine Liegewiese mit Spielmöglichkeiten für Kinder und auch sanitäre Anlagen sind vorhanden. Ein Kiosk versorgt die Gäste mit Snacks, die im Schatten der Bäume genossen werden können. Nur die Aussicht auf riesige Bagger und Kiesberge ist nicht jedermanns Sache. Den See erreicht man mit dem Auto über die Bundesstraße B9 in Richtung Worms, über Guntersblum und Gimbsheim in Richtung Eich. Hinter Gimbsheim muss man links abbiegen, danach ist der Badestrand ausgeschildert. Die Parkgebühr kostet drei Euro am Tag. Der Altrheinsee ist am weitesten von Mainz entfernt, mit dem Zug fährt man zuerst nach Guntersblum, dort steigt man in den Bus 432 um und fährt bis Eich, Haltestelle Gasthaus zur Sonne. Nach 10 Minuten Fußweg in Richtung Norden erreicht man dann das zum Baden freigegebene Strandstück.
Rettbergsaue
Direkt vor den Toren von Mainz liegt hingegen die Rettbergsaue. Die 68 Hektar große und etwa drei Kilometer lange Insel im Rhein zwischen Biebrich und Schierstein ist zu 90 Prozent Naturschutzgebiet, die restliche Fläche steht Besuchern für Naherholung zur Verfügung. Das Angebot auf den zwei kostenlos zugänglichen Freizeitgeländen ist vielseitig: Es gibt Spielflächen für Basketball, Volleyball, Badminton und Tischtennis und außerdem Grill-und Kinderspielplätze. Imbisse sorgen für das leibliche Wohl und wer möchte, kann sich auf einem der Campingplätze einquartieren. Zu empfehlen sind auf der Rettbergsaue besonders die weißen Sandstrände an der westlichen Spitze der Insel, denn sie befinden sich innerhalb einer Bucht. Zwar ist Baden auch hier auf eigene Gefahr, durch die verminderte Strömung jedoch etwas risikoärmer als an anderen Stellen am Rhein. Da Autos auf der Rettbergsaue verboten sind, erreicht man sie entweder vom Rheinufer Biebrich oder dem Schiersteiner Hafen mit einer Personenfähre oder von der Mainzer Seite über die Treppe an der Schiersteiner Autobahnbrücke. Allerdings ist der Aufgang recht steil, weshalb man nicht allzu viel Gepäck im Schlepptau haben sollte. Das Freizeitgelände ist im Sommer täglich bis 19:45 Uhr geöffnet.
Waldschwimmbad Rüsselsheim
Wer lieber unter Aufsicht baden möchte, dem kann man das Waldschwimmbad in Rüsselsheim empfehlen, denn hier haben DLRG und Bademeister die Besucher im Blick. Die idyllische Lage im Wald macht das Bad, das eigentlich ein Baggersee ist, besonders reizvoll. Auf den Bäugroßzügigen Liegewiesen ist Grillen erlaubt und auch einen Sandstrand, einen Kiosk und sanitäre Anlagen gibt es. Im Wasser kann man auf Badeinseln chillen oder sich an Land auf dem Beachvolleyballfeld oder an den Tischtennisplatten austoben. Für Kinder werden außerdem Kinderspielgeräte zur Verfügung gestellt. Die Öffnungszeiten sind in der Woche von 10 bis 20 Uhr, am Wochenende von 8 bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 2,50 Euro, ermäßigt die Hälfte, außerdem gibt es eine Familienkarte für 7 Euro (2 Erwachsene, bis zu 3 Kinder). Um mit dem ÖPNV zum Waldschwimmbad zu gelangen, nimmt man zunächst die Bahn bis zum Bahnhof Rüsselsheim und steigt dann in die Buslinie 51 oder 52 bis zum Waldfriedhof um. Direkt vor dem Eingang gibt es ein paar wenige Parkplätze.
Langener Waldsee
Noch etwas weiter östlich von Mainz befindet sich das größte Freizeit- und Erholungszentrum im Rhein-Main-Gebiet, der Langener Waldsee. Rund 20.000 Besucher tummeln sich hier jeden Sommer, seit dem Jahr 2002 ist er Austragungsort des Ironman European Championship Triathlon. Das Strandbad liegt zwei Kilometer südöstlich des Frankfurter Flughafens an der B44 Frankfurt/Mörfelden, mit dem Zug muss man von Mainz aus zunächst nach Darmstadt und dort vom Hauptbahnhof aus weiter mit den S-Bahnlinien S 3 oder S 4 nach Dreieich-Buchschlag. Von da aus fährt während der Badesaison am Wochenende ein Waldseebus direkt zum See, ansonsten bietet es sich an, ein Fahrrad mitzunehmen. Die lange Anfahrt lohnt sich, denn in Langen werden einem ein 900 Meter langer, kieshaltiger Sandstrand und schöne Liegewiesen geboten. Der See ist umgeben von einem großen Waldgebiet, das zu Radtouren und Wanderungen einlädt. Neben Rettungs- und Badeinseln auf dem Wasser findet man hier außerdem einen Spielplatz, Beachvolleyballfelder und einen FKK-Bereich. Auch einen Imbiss- und Getränkestand, Grillstellen und WC- und Duschanlagen gibt es. Der Eintritt kostet 3,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro.
Fazit
Für Badewillige, die es ruhig in der Natur mögen und keine langen bzw. wekomplizierten Anfahrtswege scheuen, sind der Riedsee, der Altrheinsee und der Grüne See empfehlenswert. Alle drei Seen sind kostenlos und Schwimmen ist auf eigene Gefahr. Während Leeheim und Eich den Komfort von sanitären Einrichtungen und Verpflegungsmöglichkeiten bieten und auch gut für Kinder geeignet sind, ist der Grüne See ein vollkommen „wilder“ See, der aber durch seine atemberaubende Landschaft beeindruckt und die wohl einsamste der hier vorgestellten Bademöglichkeiten ist. Die Waldseen in Rüsselsheim und Langen stehen unter Aufsicht der DLRG, kosten dafür aber Eintritt. Besonders aktive Sonnenhungrige kommen hier auf den Geschmack, denn genau wie in der Rettbergsaue gibt es zahlreiche Sportangebote und auch Grillen ist offiziell erlaubt. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Strände auch für Mainzer ohne Auto gut erreichbar sind. Insgesamt gibt es in der Region also zahlreiche Möglichkeiten, das schöne Sommerwetter zu genießen, egal ob man mit dem Auto, dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn unterwegs ist.