Nach der Hindenburgstraße soll nun auch „Am Rosengarten“ als Weiterführung der Radachse aus der Oberstadt und Weisenau zur Fahrradstraße werden. Über sie gelangt man zum Bahnhof Römisches Theater und es schließt sich die Weiterführung in den Grüngürtel Drususwall an. „Fahrradstraßen haben sich inzwischen gut bewährt und gewinnen zunehmend an Beliebtheit, da damit positive Effekte für alle Verkehrsteilnehmer einhergehen. Der Straßenraum wird ruhiger, die Anzahl an ,Gehwegradlern‘ nimmt ab und somit hat auch der Fußverkehr wieder mehr Raum. Sie sind ein deutliches Zeichen für den Radverkehr und stärken ein sicheres und entspanntes Miteinander der verschiedenen Verkehrsarten“, so Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger.
Die Markierungs- und Beschilderungsarbeiten werden voraussichtlich Mitte Juli durchgeführt. Im Zuge der Umgestaltung wird dem Radverkehr auf dieser Achse die Vorfahrt eingeräumt. Die bisherige Rechts-vor-Links Regelung wird entsprechend geändert. Um den Durchgangsverkehr trotz der verbesserten Durchfahrtsmöglichkeit zu reduzieren, wird der Rosengarten nur für Anlieger freigegeben. Die Einfahrt aus Richtung Göttelmannstraße in den Rosengarten wird unterbunden, wobei die Ausfahrt weiterhin bestehen bleibt – alle anderen Bereiche können von Anliegern wie gewohnt mit dem Auto befahren werden. Der Straßenraum wird übersichtlich markiert, sodass auch in den Kreuzungspunkten die gegenseitige Wahrnehmbarkeit verbessert wird.
In der Hindenburgstraße hat die Fahrradstraße zumindest nicht den wahnsinnig großen Effekt gehabt. All Zuviel hat sich zum vorherigen Zustand nicht verändert: Es fahren immer noch diverse Autos durch die Gegend, denn Anlieger sind erlaubt und was ein Anliegen ist, kann sich jeder selbst aussuchen, da helfen auch vereinzelte Polizeikontrollen nur wenig. So ist es zwar etwas angenehmer für Radfahrer, aber ein großer Wurf bzw. die eklatante Verbesserung oder Änderung ist die Fahrradstraße dort auch wieder nicht – eher der kleinstmögliche (Mainzer) Kompromiss.
Erster Unfall
Bei der Einrichtung der Straße wurde auch die Vorfahrtsregelung geändert. Es gilt nicht mehr „rechts vor links“, vielmehr sind einmündende Straße untergeordnet, so dass Verkehrsteilnehmer, welche von Seitenstraßen in die Straße „Am Rosengarten“ einfahren wollen, wartepflichtig sind.
Am Dienstagmittag, 19. Juli gegen 13 Uhr befuhr ein PKW Fahrer (63 J.) die Straße „Am Rosengarten“ und erkannte eine Radfahrerin, welche aus der Straße „Auf dem Albansberg“ einbiegen wollte. In der Annahme, wartepflichtig zu sein, bremste er sein Fahrzeug ab und blieb stehen. Ein nachfolgender, 19-jähriger Radfahrer bemerkte dies zu spät, fuhr auf den PKW auf, stürzte und zog sich leichte Verletzungen zu. Am PKW entstand leichter Lackschaden. Die Unfallermittlungen richten sich nun gegen den aufgefahrenen Radfahrer.
Verschiedene Überwachungsmaßnahmen der neuen Fahrradstraße zeigen, dass die neuen Regelungen grundsätzlich verstanden und auch eingehalten werden. Die Polizeiinspektion Mainz 1 und insbesondere die Radstreife wird auch in Zukunft unregelmäßig die Mainzer Fahrradstraßen überwachen.
In der Hindenburgstraße fährt der Alltagsverkehr wie seit eh und je. Für die Kfz darunter war und ist es keine Durchgangsverbindung. Was für Effekte erwartet denn der Autor? Möglicherweise einen neuen Verkehrskindergarten für Noch-nicht-aber-bestimmt-bald-Radfahrer?
Vorteil auf dem Fahrrad ist für mich die neue durchgängige Vorrangregelung bis zum Goetheplatz, die nicht ständig zum Abbremsen zwingt wie die umliegenden 30er Zonen. Stört nur noch die alte Aufpflasterung an der Jakob-Dieterich-Straße.