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Allianzhaus für kulturelle Zwischennutzung von Stadt freigegeben

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Gleich zwei neue Zwischennutzungen finden Ende August in Mainz statt. Der Schnittstelle5 – Raum für Stadtentwicklung und urbane Projekte e.V. ist es gelungen, die seit geraumer Zeit leer stehenden Räume im Erdgeschoss des ehemaligen „Allianzhauses“ an der Großen Bleiche, Ecke Bauhofstraße für Kunst- und Kulturprojekte zu öffnen. Nun können gleich zwei Künstlergruppen die Leerstände nutzen. Zu sehen sind ab dem 28. August Zeichnung, Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Raum- und Klanginstallation von den Künstlern Tobias Brembeck, Lappiyul Park und Thomas Hombach. Die Ausstellung läuft bis 7. September. Zeitgleich findet im Leerstand nebenan am 30. und 31. August eine weitere Kunstaktion statt: „空奏 KUSO“
ist ein interdisziplinäres Projekt. Die Tänzerin Bettina Helmrich und die Musikerinnen Ulrike Lentz, Margret Trescher und Eiko Yamada machen mit Musik, Bild und Tanz die räumlichen Dimensionen von Klang, Licht und Bewegung für das Publikum sinnlich erlebbar. Beide Projekte sind Teil des Kultursommers Rheinland-Pfalz 2014.

„Ein Leerstand von dieser Größe an solch einem zentralen Ort darf es einfach nicht länger geben. Es ist gut, dass wir diese großen, hellen, weiten Räume nun endlich sinnvoll nutzen können. Die Lage ist perfekt, hier kann sich jeder dank der großen Fensterflächen und der Lage inmitten von anderen Kultureinrichtungen, Ministerien und dem Rhein sehr gut präsentieren. Außerdem ist viel Platz – hier kann auch eine Tanz- oder Theatergruppe proben. Vorstellbar ist auch ein Treffpunkt für Vereine, die sich vielleicht sogar ein kleines Büro in den oberen Räumen einrichten können“, so Schnittstelle5.

 

Die kulturelle Bespielung des Allianzhauses wurde gemeinsam mit der Mainzer Aufbaugesellschaft (MAG) realisiert, der die Immobilie gehört. Martin Dörnemann, Geschäftsführer der MAG, zeigt sich offen, auch weitere Zwischennutzungsprojekte in dem Leerstand durchzuführen: „Derzeit arbeiten wir mit aller Kraft an dem optimalen architektonischen Entwurf für den Neubau an diesem wertvollen Innenstadtstandort. Bis Baubeginn, voraussichtlich im ersten oder zweiten Quartal 2015, sind wir gerne bereit, die leerstehenden Räume für eine Zwischennutzung zur Verfügung zu stellen.“  „Wir freuen uns, dass nun auch die MAG Leerstände öffnet und damit Vorbild für andere Eigentümer ist. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut, die Mitarbeiter der MAG sind offen, kooperativ und flexibel“, berichtet Schnittstelle5.

 

„Bei beiden Gruppen wird der Raum als Teil des Kunstprojekts gedacht – das freut uns natürlich ganz besonders, weil damit das Thema Raum aufgegriffen wird. Schließlich beschäftigen wir uns als Verein mit Räumen in der Stadt, dem Stadtraum, mit Leerständen und damit, wie wir öffentliche und private Räume für die Bürger von Mainz nutz- und erlebbar machen können, wie wir Möglichkeitsräume schaffen können, statt Leerstände vor sich hin darben zu lassen“, fasst Schnittstelle5 ihre Arbeit zusammen.

 

Infos zur Schnittstelle5 – Raum für Stadtentwicklung und urbane Projekte e.V.

Leerstand beleben – das ist das Ziel der ehrenamtlich arbeitenden Schnittstelle5. Der Verein stellt sich der Herausforderung, in Mainz Leerstand und Kultur zusammenzubringen, um Zwischennutzungsprojekte umzusetzen.

 

 

Infos zu den Zwischennutzungen im ehemaligen Allianzhaus, Große Bleiche 60-62:

 

  •              Institut für Körperheilkunde (Ausstellung), Eröffnung am 28.8. um 19 Uhr.

 

  •              KUSO – eine intermediale Performance, Vorstellungen am 30.8. um 20 Uhr und am 31.8. um 11.30 Uhr

1 response to “Allianzhaus für kulturelle Zwischennutzung von Stadt freigegeben

  1. Es wäre interessant mal zu erfahren, wie es – trotz löblicher aber quasi-apokalyptischer Zwischennutzung – für die Bestandsmieter weiter geht. Könnt ihr da mal bei der MAG nachhaken? Der Kulturclub schon schön und das Haus Burgund beispielsweise sind für den Kulturbetrieb der Stadt Mainz unerlässliche Faktoren, deren Wegfall ein großes Loch in die Kulturlandschaft der Stadt und Region reißen würde. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Jobs die somit auf der Kippe stehen. Ein Baubeginn im ersten Halbjahr 2015, wie Herr Dörnemann betont, käme zudem auch ziemlich plötzlich, und soweit ich weiß sollten den Bestandsmietern mal Ausweichflächen ermöglicht werden. Ich würde mich freuen, wenn ihr da nachfragen könntet. Vielen Dank!

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