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50 Jahre Open Ohr: Das Buch zur Festival-Historie im Ventil Verlag

Zum 50. Open Ohr an Pfingsten bringt der Open Ohr-Verein ein Buch – natürlich beim Ventil Verlag – raus: Wer jetzt nicht tanzt – 50 Jahre OPEN OHR Festival – 176 Seiten für schlappe 20 Euroletten. „Das ist ein guter Zeitpunkt, um gesellschaftspolitische und kulturelle Umbrüche dieses halben Jahrhunderts nachzuvollziehen und einen Blick in den Maschinenraum des bundesweit einmaligen Festivals zu werfen“, sagt Kalle Schlieker vom Verein, und viele Weggefährten kommen zu Wort.

„Es hat gut getan, mit so vielen Wegbegleitern gesprochen zu haben, die gern Beiträge, Zeit, Fotos oder gute Tipps zur Verfügung gestellt haben für ihr und unser OPEN OHR“, berichtet Monika Mülhausen von der Jubiläumsbuch-AG. „Bei der Bildrecherche taucht man unweigerlich tief in die Atmosphäre des Festivals ein. Ich habe das OPEN OHR gespürt, gerochen und gehört und versucht, möglichst viele Eindrücke und die Vielfalt des Festivals im Buch erlebbar zu machen“, sagt Jutta Pötter, die für Satz und Gestaltung des Buches verantwortlich ist.

50 Jahre OPEN OHR, das sind 50 Festivalthemen. Themen, die aufwühlen, anregen und einen Nerv treffen. Themen, die an vier Pfingsttagen in Podiumsdebatten, Workshops und auf dem Zeltplatz diskutiert und in Filmen, Lesungen, Musik, Theater und Kabarett verarbeitet werden. „Die Verhältnisse zum Tanzen bringen, lautet das Ziel. Zeit für eine Einordnung“, sagt Kalle Schlieker von der Jubiläumsbuch-AG.

50 Jahre OPEN OHR, das sind 50 Jahre Zeitgeschichte, die sich im Festivalalltag spiegeln. Die Gründergeneration erinnert sich an die Aufbruchstimmung der 1970er-Jahre. 1990 diskutiert das Festival lieber über „Eine Welt brennt“, statt die Deutsche Einheit zu feiern. „Herrschaftszeiten“ und der Druck der Geschlechter-Biopolarität sind ein Dauerthema. Die Stadtgesellschaft streitet um die Autonomie der programmgestaltenden Freien Projektgruppe. Und während der Corona-Pandemie geschieht das Unvorstellbare: Pfingsten ohne OPEN OHR auf der Mainzer Zitadelle.

50 Jahre OPEN OHR, das sind 50 Jahre Projektgruppe, städtische Organisatoren, Künstler, Referenten, Fans und Weggefährten. Hanns Dieter Hüsch, Hazel Brugger, Franz Josef Degenhardt, Marianne Sägebrecht, Rio Reiser, Marla Glen und Seeed, Berliner Ensemble oder Ratten 07, Heiner Geißler und Claudia Roth – sie und viele andere stehen in diesen Jahren auf den Bühnen des OPEN OHR Festivals. In persönlichen Erinnerungen, Reiseberichten, Rekonstruktionen, Einschätzungen, Interviews, Analysen, „Oral-History“-Interviewcollagen und Fotos wird Festivalgeschichte und -atmosphäre lebendig. Der Kampf für offenen Diskurs und lebendige Kultur geht weiter.

Der OPEN OHR Verein

Das OPEN OHR ist als politisches Kulturfestival ein Lichtblick in der kommerziellen Festivallandschaft. Freund:innen des Festivals haben sich im September 1994 zu einem Verein zusammengeschlossen, nachdem damals eine konservative Mehrheit im Stadtrat das OPEN OHR infrage gestellt hatte.

Ziel des gemeinnützigen Vereins ist es, das OPEN OHR als politisches Kulturfestival zu erhalten, die Autonomie der für das Programm verantwortlichen Projektgruppe zu verteidigen und die Mainzer Zitadelle als Festivalort zu sichern. www.open-ohr-verein.de

Zitate (aus dem Jubiläumsbuch)

„Liebes Open Ohr Festival … Du öffnest nicht nur die Ohren, sondern auch den Geist und die Herzen Deiner unzähligen Besucher:innen. Deine Leidenschaft für Kunst und Kultur inspiriert Generationen. Strahle weiter und lange – hoffentlich sehen wir uns bald wieder.“

Agora Theater

 

„Das OPEN OHR ist in seiner Ausrichtung und Umsetzung einmalig in Deutschland. Als ausdrücklich politisches, kulturelles und nicht kommerzielles Jugendfestival zieht es alljährlich tausende Besucher und Besucherinnen aller Altersklassen auf die Zitadelle.“

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin

 

„OPEN OHR ist bunt, explizit gesellschaftspolitisch und nimmt gleich mehrere Funktionen wahr, die Kunst in einer Demokratie erfüllen kann.“

Claudia Roth, Kultur Staatsministerin

 

„Das OPEN OHR ist immer wieder ein neues Geschenk, das ich auspacke und dann überrascht bin, was kommt.“

Patricia Haas-Meusel, seit 1976 Festivalbesucherin

 

„50 Jahre Kunst und Politik wider die Humorlosen, Engstirnigen und Kaltherzigen. … Auf die nächsten 50 Jahre, nie wart ihr so nötig wie in diesen Zeiten.“

Jess Jochimsen

 

„Liebes OPEN OHR, du bist eine Perle unter den Festivals des Landes. So nah, so nett, so bunt, so vielseitig. Auf die nächsten 50 Jahre.“

Dota Kehr, Kleingeldprinzessin

 

„Das OPEN OHR ist also jetzt seit 50 Jahren eine Konstante der Festivallandschaft, die auch noch in die Zukunft weist. Herzlichen Glückwunsch. Das soll erst mal eine nachmachen.“

Frank Spilker, Die Sterne

 

„Das OPEN OHR ist ein Aushängeschild der Stadt Mainz. Es macht die Stadt jung und neugierig, politisch progressiv, der Zukunft zugewandt. Wenn Mainz auf seinen Plätzen lebt, wird es auf der Zitadelle jedes Jahr neu geboren. … Party, Protest, Provokation, Poetik, Punk und politische Verantwortung – nie war das OPEN OHR nützlicher und notwendiger als heute.“

Lars Reichow

 

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