Unter dem Titel „Irr:relevant“ bietet das 49. OPEN OHR Festival ein vielfältiges Programm aus Kunst, Kultur und politischer Debatte. Das Publikum erwartet ein buntes Programm aus Musik, Theater, Podiumsdiskussionen, Kabarett, Filmen, Workshops und vielen weiteren kulturellen Veranstaltungen.
Als Local Opener wird die Band Ahtapot aus Mainz mit Türkisch-Psychedelic-Rock das Festival musikalisch eröffnen. Inspiriert durch slawische Folklore ist mit den vier experimentierfreudigen Damen von Iva Nova zwischen gefühlvollen Songs und kraftvollem Punkrock alles möglich. Die Besucher dürfen sich außerdem auf Bia Ferreira, Kiara Mali, Pano und ELL sowie viele weitere Acts freuen. In diesem Jahr wird es weiterhin eine Newcomer Stage geben, bei der unter anderem Kontraire und Return to Monkee vertreten sein werden.
Im Bereich Kabarett wird es auf dem OPEN OHR Festival in diesem Jahr facettenreich. Neben klassischem, politischem Kabarett erwartet das Publikum Musikkabarett, ein multimediales Comedy-Ensemble sowie eine Mixshow im Stand-Up-Format. Beim Bingo mit dem „King of Understatement“ Friedemann Weise steht hier Alles und Nichts auf dem Programm. Welche weiteren Künstler sich hinter den verschiedenen Formaten verbergen, wird zeitnah verraten.
Im Theater findet das Festivalthema seine Aufbereitung in den Darstellenden Künsten. Was würdest Du alles tun, um dazu zu gehören? Was erträgst Du? Und wann ist man eigentlich cool? Diese Fragen stellt die Comic On! Theaterproduktion mit r@usgemobbt 2.0 und bietet darüber hinaus für das Publikum eine 45-minütige Diskussion mit den pädagogisch geschulten Schauspielern nach der Veranstaltung an. Das Hessische Landestheater Marburg präsentiert das Stück WIR, „KINSKI“ UND ICH – AUSNAHMEZUSTAND IM THEATER. Die Besucher können sich darüber hinaus auf weitere spannende und anspruchsvolle Stücke freuen, die demnächst bekannt gegeben werden.
Unter dem Titel „Irr:relevant“ dreht sich auf dem OPEN OHR Festival in diesem Jahr alles um ein sehr privates Gut: Die psychische Gesundheit. „Das Thema psychische Gesundheit betrifft uns alle und der Austausch darüber gewinnt, nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft, immer mehr an Aufmerksamkeit“, so Laura Acksteiner, Mitglied der diesjährigen Freien Projektgruppe. In den letzten drei Jahren haben sich, nicht zuletzt durch die Pandemie, das allgemeine Wohlbefinden und die Lebenszufriedenheit verschlechtert. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist ein deutlicher Anstieg psychischer Störungen zu beobachten. „Trotz ihrer Häufigkeit sind psychische Probleme und Krankheiten in weiten Teilen der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Deshalb möchten wir dem Thema psychische Gesundheit auf dem OPEN OHR Festival 2023 eine Bühne geben und es ins Rampenlicht stellen. Wir laden ein, offen über mentale Gesundheit zu sprechen und vor allem Stigmatisierungen kritisch zu beleuchten“, erklärt Projektgruppenmitglied Yannik Weigelt.
In vielfältigen Podiumsveranstaltungen wird das Thema psychische Gesundheit aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und gemeinsam mit dem Publikum diskutiert. Zur Eröffnung des Festivals beleuchtet das Podium Krank oder Gesund? die Vor- und Nachteile von Diagnosen: Was ist psychische Gesundheit, wer ist krank, wer ist gesund und wie lässt sich das entscheiden? Einen Überblick über die verschiedenen Hilfsangebotsformen liefert das Podium Der Letzte zahlt und erörtert, wie das Gesundheitssystem dem hohen Bedarf an professioneller Hilfe begegnen kann, wer die finanzielle Last trägt und wie diese in Zukunft verteilt werden kann. Das Erreichen eines höchstmöglichen Gesundheitsniveaus sollte nicht nur für die körperliche, sondern auch für die psychische Gesundheit ein Grundrecht für jeden Mensch sein. Ein Blick auf die Versorgungslandschaft zeigt allerdings, dass diesem Recht anscheinend nur unzureichend nachgekommen wird – wie sieht es aus mit der Versorgung für alle!?
Das Podium Der Staat und seine süchtige Bevölkerung beschäftigt sich wiederum mit der Frage, was der Staat unternimmt, um Menschen vor Suchterkrankungen zu schützen und bereits Erkrankten zu helfen. Die Auswirkungen der Leistungsgesellschaft auf die psychische Gesundheit, sowie mögliche Ansätze diesen entgegenzuwirken, werden unter der Überschrift Arbeitest du noch oder lebst du schon?? diskutiert. Welche Rolle Instagram und Co. für Jugendliche, für ihr psychisches Wohlbefinden und ihre Entwicklung spielen, damit beschäftigt sich das Podium Fluch oder Segen? Coming of age mit Social Media, und stellt dabei die Erfahrungen junger Menschen mit sozialen Medien in den Mittelpunkt. Das Podium Im Krisenmodus – Aktiv gegen die „Klimaangst“ thematisiert den Umgang mit überwältigenden Krisen wie dem Klimawandel und stellt die Frage, was Klimaangst mit uns und unserem gesellschaftlichen Zusammenhalt macht.
Betroffene psychischer Erkrankungen erfahren regelmäßig Stigmatisierung und Benachteiligung, wodurch ihre Probleme verstärkt werden können. Was sind Gründe und Folgen von Stigmatisierung und was kann dagegen unternommen werden? Diesen Fragen widmet sich das Podium „Das ist ja nicht normal” – Tabuisierung und Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen. Neben den Podiumsdiskussionen stellt die Interviewreihe Ein offenes Ohr für… die Betroffenenperspektive in den Fokus und beleuchtet die Erfahrungen vom Leben mit einer Diagnose. Darüber hinaus blickt die Poster-Session Den Umständen entsprechend gesund?! auf den Einfluss von Sozialisationsfaktoren auf die psychische Gesundheit. Weitere Gedanken und zentrale Thesen zum Festivalthema gibt es im Thesenpapier.
Am Festivalsamstag werden verschiedene Veranstaltungen von professionellen Gebärdendolmetschenden begleitet, nähere Infos hierzu können in Kürze dem Programmheft entnommen werden. Weitere Programminfos und Ankündigungen gibt es bald unter www.openohr.de und auf Facebook und Instagram.
Tickets
Der Eintrittspreis für eine 4-tägige Dauerkarte für das 49. OPEN OHR Festival liegt im Vorverkauf bei 47,20 € inkl. aller Gebühren (29,60 € ermäßigt), an der Tageskasse bei 52,00 € (31,00 € ermäßigt). Eine Dauerkarte mit Zeltplatz (4 Tage) kostet 75,80 € inkl. aller Gebühren (58,20 € ermäßigt), an der Tageskasse 80,00 € (58,60 € ermäßigt). Tageskarten gibt es nur an der Tageskasse. Eine Tageskarte für Freitag, Samstag oder Sonntag kostet jeweils 30,00 € (18,00 € ermäßigt). Eine Tageskarte für Montag kostet 15,00 €.
Ermäßigte Tickets sind möglich für:
– Jugendliche ab 13 und bis einschließlich 17 Jahren (gegen Vorlage des Personalausweises)
– Personen mit ALG II oder Jobcenter-Bescheid
– Personen mit einem Sozialausweis, einem Familienpass oder Mainz-Pass
– Personen mit einer Julei-Card oder der Ehrenamtskarte von Rheinland-Pfalz
– Asylsuchende mit Pass „Aufenthaltsgestattung oder Ankunftsnachweis“
Ermäßigte Dauerkarten sind auch im Vorverkauf erhältlich. Der Nachweis für den Anspruch auf Ermäßigung (z.B. Personalausweis oder weitere, siehe wie folgt) ist an der Tageskasse am Eintritt vorzuweisen. Kinder bis einschließlich 12 Jahre haben freien Eintritt (zur Kontrolle ggf. Kinderausweis mitbringen). Weitere Informationen zu Ermäßigungen finden sich auf der Homepage oder können im Festivalbüro erfragt werden.
Öffentliche Verkehrsmittel nutzen:
Die Dauerkarten bzw. Eintrittsbändchen für das OPEN OHR Festival gelten aufgrund der Kooperation mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH und dem Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund GmbH auch in diesem Jahr wieder als Fahrkarte im gesamten RMV-Tarifgebiet 65 (Verkehrsverbund Mainz-Wiesbaden) sowie im gesamten RNN-Gebiet für alle Verkehrsmittel (Bus, Straßenbahn, RB, RE, S-Bahn außer IC, EC und ICE). Die Parkplätze um die Zitadelle in Mainz sind sehr begrenzt und meist kostenpflichtig.