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Zittern um Technofest mit Sven Väth – Halle 45 braucht Sondergenehmigung

sven väth

 

Aus der Allgemeinen Zeitung von Michael Jacobs

Warten auf ein Weihnachtswunder in der Alten Waggonfabrik: Immer noch ist offen, ob die für den 25. Dezember terminierte Techno-Party mit Star-DJ Sven Väth aufgrund fehlender Baugenehmigungen für ein Massenevent mit bis zu 5.000 Besuchern in der „Halle 45“, vormals Phönix-Halle, stattfinden kann.

Der Vernehmen nach sind zentrale Fragen wie etwa die Park- und Verkehrssituation, Lärmproblematik oder Störfall-Regelungen mit dem benachbarten Chemieunternehmen Ineos Paraform ungeklärt. Derweil wird die Zeit knapp für die Zornheimer Veranstaltungsagentur Zerozeroone, die nach eigenen Angaben schon über 1.500 Karten für das Elektromusik-Fest verkauft hat. Die Fans reisten aus ganz Deutschland und Europa an, sagt Veranstalter Alexander Schäfer, der auch schon Hotelkontingente in Mainz gebucht hat. In intensiven Gesprächen mit den zuständigen Ämtern will er nun eine Sondergenehmigung auf der Grundlage der vormaligen Hallenkapazität erwirken.

 

Dancefloors verkleinern

Sollte die Bauaufsicht diese Variante genehmigen, will Schäfer das Festival auch in kleinerer Form durchziehen. Dabei soll es keine Abstriche an der Riege der international angesagten DJs, darunter Dana Ruh, Christian Burkhardt, Gary Beck, Einzelkind, Alex Bau, Hans Bouffmyhre, Amir, Sarah de la Rosa oder Jan Hofem, geben. Allerdings müssten die drei geplanten Dancefloors bei einer eingeschränkten Bespielung verkürzt werden. Schäfer ist zuversichtlich, dass Top-Aufleger Sven Väth, der auf seiner Welttournee eigens einen Weihnachtstopp ein Mainz einlegt, seine Gage hinsichtlich einer möglicherweise limitierteren Fangemeinde herunterschrauben werde.

Eine Absage der Technoparty würde die kleine Eventfirma in beträchtliche finanzielle Schieflage bringen, auch eine Verlegung, so Schäfer, sei nur die allerletzte Option.

Grosse: „Um zeitnahe Lösung bemüht“

Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) wollte mit Verweis auf das laufende Genehmigungsverfahren keine Erklärungen zum aktuellen Stand der Verhandlungen abgeben. Man sei aber bemüht, zeitnah eine Lösung zur Durchführung der Veranstaltung am ursprünglich angepeilten Ort zu finden.

Im August hatte die neue „Halle 6345 Betreibergesellschaft“ von Immobilieneigner Beos AG den Zuschlag für die Umwandlung der 17 Jahre von Matthias Becker geführten Konzert- und Kulturstätte in eine multifunktionale Eventarena erhalten. Zuletzt waren die Modernisierungsarbeiten wegen noch fehlender Genehmigungen ins Stocken geraten. Nach AZ-Informationen ist die finale Freigabe der Halle noch in diesem Jahr entsprechend des auf 5.000-Personen angelegten Nutzungskonzepts äußerst unrealistisch. Mit einem Investitionsvolumen von 2,5 Millionen Euro wollen die neuen Betreiber das 5.000 Quadratmeter große ehemalige Fabrikgebäude mit Industriecharme in die zweitgrößte Veranstaltungsmanege im Rhein-Main-Gebiet verwandeln.