Seit heute gilt am Rheinufer eine Maskenpflicht von der südlichen Eisenbahnbrücke bis zur Fußgängerbrücke am Zollhafen. Volt Mainz sieht diese generelle Maskenpflicht äußerst kritisch und fordert die Stadt auf, diese auf einzelne Bereiche zu beschränken. Gegen die generelle Maskenpflicht am Rheinufer sprechen verschiedene Argumente. Ein erhöhtes Risiko zur Infektion mit dem Coronavirus im Freien besteht nur dann, wenn Mindestabstände nicht eingehalten werden können oder es zu Gruppenansammlungen mit Gesprächssituationen kommt (Quelle: BzgA). Diese Ansammlungen sind bereits durch Kontaktbeschränkungen begrenzt, hierfür bedarf es deshalb keiner weiteren Regelungen für das Rheinufer. Zudem können fast überall am Rheinufer, auch bei viel Betrieb, die Mindestabstände eingehalten werden. Lediglich an einzelnen Bereichen, wie beispielsweise im Baustellenbereich am Hilton-Hotel oder an der Fußgängerbrücke der Nordmole, ist das nicht möglich. Deshalb muss die Maskenpflicht auf diese Bereiche beschränkt werden. Am restlichen Rheinufer ist eine Maskenpflicht sinnlos und kontraproduktiv.
„Durch die Maskenpflicht am Rheinufer wird dort de facto der Sport verboten und die Pflicht wirkt sich möglicherweise kontraproduktiv auf das Infektionsgeschehen aus. Nun werden die Menschen auf den Bürgersteigen der Neu- und Altstadt joggen / spazieren und kommen anderen Menschen ohne Maske viel näher als am Rhein. Am Rheinufer ist deutlich mehr Platz als auf den Bürgersteigen.“ sagt Forian Köhler-Langes, City-Lead Volt Mainz:
Die Menschen kommen sich auf Bürgersteigen näher als am Rhein
Da die Pflicht ebenfalls für Jogger und Radfahrer gilt, hat die Stadt Mainz de facto ein Sportverbot für das Rheinufer erklärt, denn Joggen mit Maske ist mehr als abenteuerlich, wenn nicht gar gesundheitsgefährdend. Dies ist nicht gerechtfertigt und kann den Bürgern nicht vermittelt werden. Das Problem wird hiermit nicht nur verlagert, sondern Konflikte im öffentlichen Raum verschärfen sich. Fahrradfahrer und Jogger müssen nun auf andere Bereiche der Stadt ausweichen, sodass es beispielsweise auf Bürgersteigen viel enger wird und vermehrt Konflikte auftreten. Die sowieso schon angespannte Lage für die städtischen Freiräume wird weiter verschärft und zeigt ein generelles Problem in Mainz: Wir brauchen mehr Freiräume für die Menschen in der Stadt.
„In der aktuellen Situation müssen wir in der Politik endlich an den Punkt kommen, an dem wir sinnvolle und effektive Regelungen mit Augenmaß ergreifen, anstatt in einen Aktionismus mit willkürlichen Regeln zu verfallen“, so Tilman Schweitzer Volt Mainz; Mitglied im Verkehrsausschuss Mainz.
Alkoholverbot aufheben und to-go-Verkauf wieder erlauben
Außerdem steht Volt in Mainz auch weiterhin hinter der Forderung vom Landesverband Volt Rheinland-Pfalz, das Alkoholverbot im Freien unverzüglich aufzuheben. Denn auch dies wurde mit Begründung zur Vermeidung von Gruppenansammlungen eingeführt, obwohl diese ebenfalls bereits durch die Kontaktbeschränkungen reglementiert werden. Deshalb fordert Volt Mainz auch das Verkaufsverbot von Alkohol „to-go“ unverzüglich aufzuheben. In der aktuellen Situation müssen die Menschen eher dazu animiert werden sich an der frischen Luft zu treffen, anstatt aufgrund unsinniger Regelungen in geschlossenen Räumen zu bleiben und sich somit einem höheren Infektionsrisiko auszusetzen. Solche unsinnigen Maßnahmen gefährden neben dem schlechten Impfmanagement der Bundes- und Landesregierungen die Akzeptanz in der Bevölkerung für wirklich sinnvolle Maßnahmen und tragen nicht zur Beruhigung des Infektionsgeschehens bei.