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Tourismus sorgt für kräftigen Umsatzanstieg in Rheinhessen

Nach herausfordernden Jahren und dem Tiefpunkt der gesamten Branche während der Pandemie ist der Tourismus in Rheinhessen auf Wachstumskurs – sogar stärker als in Land und Bund. Welchen wirtschaftlichen Stellenwert die Branche für die Region hat, zeigt die neue Wertschöpfungsstudie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ der dwif-consulting GmbH, die zum Tourismusforum am 25. Juni vorgestellt wurde. Entstanden ist sie im Auftrag von IHK für Rheinhessen, Rheinhessen-Touristik und mainzplus CITYMARKETING – mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung der Stadt Mainz.


Die Studie macht die Bedeutung der Branche für die Region an konkreten Zahlen fest: Demnach hat der Tourismus in Rheinhessen im vergangenen Jahr die Milliardenmarke überschritten und einen Bruttoumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet – 28 Prozent mehr als noch zehn Jahre zuvor. Davon konnte das Gastgewerbe mit einem Anteil von 520 Millionen Euro am stärksten profitieren, gefolgt von Einzelhandel mit 427 Millionen Euro und dem Dienstleistungsbereich mit 224 Millionen Euro. Alle drei Bereiche sind im Zehnjahresvergleich gewachsen.

Die Studie verdeutlicht, dass insbesondere auch die rheinhessischen Städte einen großen Anteil an der touristischen Wertschöpfung der Region besitzen. So entfallen bspw. 43 Prozent der Übernachtungen und 54 Prozent der Tagesreisen in Rheinhessen auf die Landeshauptstadt Mainz. 61 Prozent des in der Region erwirtschafteten Bruttoumsatzes wird in Mainz generiert. Der Tourismus in Rheinhessen prosperiert somit sowohl im ländlichen als auch im urbanen Raum.

„Der Tourismus ist ein großer Umsatzbringer für viele andere Branchen: Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleister profitieren von der starken Entwicklung in Rheinhessen“, macht IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz deutlich. „Das zieht auch hohe Steuereinnahmen für die kommunale Ebene nach sich und zeigt ganz klar: Investitionen von Kommunen und Unternehmen in touristische Infrastruktur, Produkte und Vermarktung zahlen sich in barer Münze aus – und müssen daher gestärkt werden.“

Dabei spielen Tagestouristen in Rheinhessen eine besondere Rolle: Vom Bruttoumsatz entfallen 70 Prozent auf den Tages- und 30 Prozent auf den Übernachtungstourismus. So konnte die Region im vergangenen Jahr 27,5 Millionen Tagesreisen (+ 8 Prozent) und 2,5 Millionen Übernachtungen (+37 Prozent) verzeichnen.

Erwin Malkmus, Kreisbeigeordneter Landkreis Mainz-Bingen und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rheinhessen-Touristik GmbH, freut sich über die positiven Ergebnisse der Wertschöpfungsstudie: „Sie zeigen auf, dass sich die fokussierte strategische Arbeit der Rheinhessen-Touristik GmbH im Zusammenspiel mit den Partnern in der Region in den letzten Jahren bezahlt gemacht hat. Jetzt gilt es auf den Erfolg aufzubauen und von öffentlicher und privater Hand weiter in die Angebotsentwicklung zu investieren.“ Malkmus betont, „dass die Studie das große Potenzial und Wirtschaftskraft des Tourismus im größten deutschen Weinanbaugebiet aufzeigt und ergänzt dabei die Wichtigkeit einer konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten, um den Tourismus in Zukunft nachhaltig in Rheinhessen weiter zu stärken.“

Die Wachstumszahlen sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Branche vor großen Herausforderungen steht, machen die Initiatoren der Studie deutlich: bürokratische Lasten, Fachkräftemangel, geringe Spielräume in kommunalen Haushalten für freiwillige Leistungen wie den Tourismus wirken sich auf die Geschäftsentwicklung der Betriebe aus.

Manuela Matz, Wirtschaftsdezernentin der Stadt Mainz und Vorsitzende des Aufsichtsrats der mainzplus CITYMARKETING GmbH, bekräftigt dabei den gelebten „Schulterschluss“ in der Region: „Tourismus ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Unsere besondere Stadt-Umland-Kooperation in Rheinhessen trägt Früchte und bringt die besten Angebote und Erlebnisse aus Stadt und Land zusammen. So setzen wir auch in der Landeshauptstadt Mainz auf einen partizipativen Ansatz und binden unsere touristischen Stakeholder in die Entwicklung des Standorts ein – wie zuletzt im Rahmen der Tourismusstrategie für Mainz. Wir sind stolz darauf, im vergangenen Jahr erstmals die „magische Grenze“ von 1 Mio. Übernachtungen in Mainz überschritten zu haben. Jetzt ist es erst recht wichtig, weiter in diese wertschöpfungsstarke Branche zu investieren und „Leuchttürme“ in der Region Rheinhessen zu schaffen.“

Die Studie umfasst die IHK-Region Rheinhessen, die aus der Tourismusregion Rheinhessen und der VG Rhein-Nahe besteht. Sie findet sich zum Download unter ihk.de/rheinhessen/tourismusstudie

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