Nach der Absage der Rheinland-Pfalz Ausstellung findet nun auch Deutschlands größte Messe für junge Designer und Nachwuchskreative ”StijlMarkt” am 10. und 11. Oktober in Mainz nicht wie geplant statt. Das gibt das Organisationsteam um Gründer und Geschäftsführer Christian Voigt bekannt. Vor allem gehe es darum, die Gesundheit aller Beteiligten zu schützen, was bei einer großen Veranstaltung wie dem “StijlMarkt” faktisch nicht gegeben sei. Ebenfalls von der Absage und Verlegung betroffen sind sieben weitere “StijlMarkt”-Standorte in Deutschland und Luxemburg.
Durch die Covid19-Pandemie und die damit verbundenen Hygienebestimmungen sei eine verantwortungsvolle und zugleich wirtschaftliche Durchführung aus Sicht des Veranstalters nicht möglich. “Nachdem wir nahezu unsere gesamte Frühjahrsrunde ausfallen lassen mussten, haben wir große Hoffnungen in den Herbst/Winter gesetzt. Zugleich war klar, dass keiner absehen konnte, wie sich die Lage entwickelt. Da wir nun Planungssicherheit im Interesse aller Beteiligten schaffen mussten, waren wir gezwungen, vergangene Woche eine traurige Entscheidung zu fällen: Es wird im Herbst und Winter 2020 keinen StijlMarkt geben können.”
Für das seit 2009 existierende Unternehmen ist die Zwangspause seit März wirtschaftlich eine Herausforderung – und auch für die insgesamt mehr als 350 Aussteller, die dringend Umsatz benötigen, um ihr Geschäft nach langer Durststrecke wieder fortführen zu können. Mit schnellen, effektiven Maßnahmen für das Unternehmen hat Voigt auf den Lockdown reagiert, um die Wartezeit überdauern zu können. Zwischen 7 bis 10 Mio. Euro Umsatz jährlich erzeugt der StijlMarkt nach Erhebungen des Veranstalters und ist damit ein echtes Schwergewicht für die Kultur- und Kreativwirtschaft – wichtig für Rheinhessen, wo man seit Jahren wiederholt sinkende Existenzgründungszahlen feststellen kann. Gründer Christian Voigt ist überzeugt, dass man diesen Umsatz nicht digitalisieren kann, wie das zuletzt immer wieder angeregt wurde: “Ich bin großer Anhänger digitaler Angebote. Aber ich weiß, dass unser Format vor allem vom Live-Charakter, von der Inspiration und dem lebendigen Austausch lebt – das schafft einfach kein Bildschirmmedium.”
Der StijlMarkt, 2009 erstmals auf dem Gelände der Alten Waggonfabrik durchgeführt, hat sich seitdem als echter Exportschlager erwiesen: Neben der Heimat in Mainz öffneten sich zuletzt auch in München, Nürnberg, Köln oder Luxemburg regelmäßig die Türen für bislang mehr als 350.000 Besucher.
Dennoch rauchen die Köpfe bei der Neue Projekt GmbH & Co. KG seit vielen Wochen, denn in den aktuellen Beschränkungen sieht das Team auch eine kreative Herausforderung. Sollte sich also eine kurzfristige Chance zur umsatzstarken Weihnachtszeit auftun, sei man auch kurzfristig bereit, etwas Neues zu testen. Erste Gespräche dazu seien bereits geführt. Abhängig sei dies jedoch zu jedem Zeitpunkt vom aktuellen Pandemiegeschehen. Voigt: “Wir schauen mit großer Ungeduld und Motivation ins Jahr 2021 und hoffen für uns und alle Beteiligten, dass wir bald wieder zu einer gewissen Normalität zurückkehren können.”
Über den StijlMarkt
Der StijlMarkt gibt jungen Designern, Kreativen und Labels aus ganz Deutschland eine temporäre Heimat zur Präsentation und zum Verkauf ausgefallener Ideen und Produkte. 2009 in Mainz als studentische Idee entstanden, entwickelte sich das Konzept zum deutschlandweiten Erfolg. Bis zu 10.000 Besucher und 150 Aussteller kommen an einem Wochenende auf den StijlMarkt. Bislang fanden über 70 Veranstaltungen in 11 verschiedenen Städten statt. Hinter dem StijlMarkt steckt das sechsköpfige Team rund um Designer und Initiator Christian Voigt.