Direkt zum Inhalt wechseln
|

Stadt stellt Kita-Zukunftsplanung vor: Noch über 2.000 Plätze fehlen

In den letzten zehn Jahren ist Mainz um 16.000 Bürger gewachsen. Auch eine Geburtenzunahme ist zu verzeichnnen. Daher muss die soziale Infrastruktur ausgebaut werden“, stellte Sozialdezernent Dr. Eckart Lensch bei der Vorstellung des „Kindertagesstätten-Bedarfsplans 2018 mit Prognose bis 2022“ fest. Seit Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz in Rheinland-Pfalz 2010fehlen immer noch viele Kita-Plätze und Personal erst recht. Die Zahl der Kinder mit Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz steigt bis 2022 um 12,5 %. Insgesamt sind also 2.111 neue Betreuungsplätze bis 2022 erforderlich. Obwohl die Stadt bereits 1.954 Betreuungsplätze schaffen konnte. Lensch: „Die Zahl der Ganztagsplätze ist von 2010 bis 2017 um 58 Prozent erhöht worden, seit 2007 hat sich diese sogar mehr als verdoppelt. Das bisher Erreichte macht uns zuversichtlich, dass wir auch den weiteren Kita-Ausbau erfolgreich stemmen werden.“ Das wird allerdings noch Jahre dauern.
Die Prognose des aktuellen Kita-Bedarfsplans 2018 bis 2022 besagt, dass bis 2022 insgesamt 2.111 Betreuungsplätze zusätzlich zu den seit 31.12.2017 vorhandenen 8.030 Plätzen, insbesondere in der Neustadt, in Weisenau und im Hartenberg/Münchfeld, zu schaffen sind. Einzig in Mombach sind nach heutigem Planungsstand keine zusätzlichen Plätze erforderlich (siehe Anlage: Aufschlüsselung nach Jahren, Altersgruppen und Stadtteilen). Die Menge an Kitaplätzen muss also bis 2022 um 26 Prozent erhöht werden. Denn die Entwicklung der vergangenen Jahre setzt sich im neuen Prognose-Zeitraum fort: Die Zahl der Kinder in Mainz mit Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz nimmt bis 2022 aufgrund einer starken Geburtenrate und aufgrund des Zuzugs von jungen Familien um 12,5 Prozent zu.

Mit 24 Neubaumaßnahmen, zu denen 7 erweiterte Ersatzneubauten hinzukommen, sollen bis 2022 die erforderlichen 2.111 Plätze geschaffen werden. Vier Neubaumaßnahmen (Hartenberg/Münchfeld, Lerchenberg, Neustadt und Oberstadt) sind gegenüber dem Kindertagesstätten-Bedarfsplan 2017 hinzugekommen. Sechs Interimskitas gehen als vorgezogene Teileröffnung Neubauten voraus. Die erste, die städtische Kita Elly-Beinhorn-Straße in Weisenau wurde kürzlich bereits eröffnet.

Als Maßnahme im schulischen Bereich wurde jetzt ein auf zwei Jahre angelegtes Modellprojekt an der Grundschule Pestalozzischule in Mombach initiiert, damit Eltern von Schulkindern bedarfsgerechte Betreuungsangebote vorfinden. Das Ziel, die Schule in die Lage zu versetzen, erforderliche Plätze für die Nachmittags- und Ferienbetreuung bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen, im Mittelpunkt steht dabei die Förderung von Kindern im Allgemeinen und die Verbesserung von Bildungschancen für benachteiligte Kinder. Ziel des Modellprojekts ist es auch, Kindern aus einkommensschwachen Familien den Zugang zur Betreuenden Grundschule zu erleichtern, qualifiziertes Personal zu beschäftigen bzw. vorhandene Honorarkräfte zu qualifizieren. Das hier entwickelte pädagogische Konzept soll auf andere Schulen übertragen werden.