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Staatsorchester Mainz präsentiert neues Programm

Aus der Allgemeinen Zeitung von Manuel Wenda

Das Theaterfest am Samstag wurde vom Philharmonischen Staatsorchester auf dem Tritonplatz mit einer Fanfare von Bedrich Smetana eröffnet. Sie ist nicht sehr bekannt, aber der Klangkörper hebt mit seinem Generalmusikdirektor Hermann Bäumer manches aus der Versenkung, anderes aus der Taufe und pflegt dabei das traditionelle Repertoire. Daher zeichnete es der Deutschen Musikverlegerverband für das „Beste Konzertprogramm“ der Saison 2018/19 aus.
Im Glashaus stellen Hermann Bäumer, Sylvia Fritzinger, Leiterin des Bereichs Kommunikation, Geschäftsführer Jan-Claudius Hübsch, Orchesterdirektor Wolfram Schätz sowie Anneliese Schürer, die ab dem 1. Oktober Judith Braun-Biehl als PR-Managerin folgt, das Programm für die kommende Saison vor.

Klar ist: Es wird weiter an spannenden Zusammenstellungen gearbeitet. Und in Mainz, so Bäumer, herrsche schlicht eine fruchtbares geistiges Klima.
Der Dirigent führt einen hochkarätigen Zeugen ins Feld: Wolfgang Amadeus Mozart erlebte die dritte Inszenierung des „Don Giovanni“ in Mainz, vorher war die Oper in Prag und in Wien zu sehen. In Mainz war Mozart nicht nur von Inszenierung und Orchester begeistert, sondern auch vom Publikum, das an den richtigen Stellen weinte und lachte.
Das Publikum ist dem Philharmonischen Staatsorchester wichtig: Anneliese Schürer zeigte sich beeindruckt vom mutigen Programm. Bäumer hebt hervor, dass die Resonanz wichtig sei: Es nütze nichts, wenn man ein vielseitiges Programm habe, „aber pro Saison 50 Abonnenten abspringen.“ In den letzten Jahren verlor das Staatsorchester gerade einmal drei Abonnements.
Das erste Sinfoniekonzert am 6. und 7. September wird durch und durch russisch geprägt sein. Die 6. Sinfonie von Dimitri Schostakowitsch, Modest Mussorgskijs Vorspiel zu „Chowanschtschina“ und Sergej Prokofjews Konzert für Klavier und Orchester werden erklingen. Solistin ist Anna Vinnitskaja. Sechs Wochen später wird sie das Werk mit den Berliner Philharmonikern aufführen. Hermann Bäumer: „Unser Budget ist etwas kleiner als das der Berliner – aber wir kriegen dieselben Solisten.“
Am 13./14. Dezember gibt es dann mit Carolin Widmann eine weitere Star-Solistin in Bernd Alois Zimmermanns Konzert für Violine und großes Orchester.
Nach baltisch-skandinavischem Vorbild fördert das Philharmonische Staatsorchester Dirigentinnen, im Mai 2020 wird die Finnin Eva Ollikainen die 3. Sinfonie von Witold Lutoslawski und Beethovens erste bringen.
Zum 250. Geburtstag 2020 gibt es Beethoven in vielen Facetten, ein Höhepunkt wird ein Projekt von Bäumer und Hausregisseur Jan-Christoph Gockel sein.
Das 6. Komponistenportrait im März 2020 ist Fazil Say gewidmet.