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Schauspiel-Premiere: „Tartuffe“ ab 3. März im Staatstheater

Tartuffe ist ein Betrüger. Da ist sich Orgons Familie einig. Nur der Herr des Hauses selbst will das nicht wahrhaben: Er ist ihm verfallen, schenkt ihm uneingeschränkt Zuneigung, Bewunderung und Vertrauen. Seine Familie warnt ihn, er lasse sich auf den Falschen ein. Schließlich führt Molière in der neuen Inszenierung des Staatstheaters aber jeden seiner Akteure vor: Ein Betrüger und die Gesellschaft, die ihn umgibt, überbieten sich gegenseitig in ihrer Unmoral.

Tartuffe lebt auf seine Kosten unter Orgons Dach. Orgon erliegt leichtgläubig seiner scheinheiligen Täuschung, frisst ihm blind vor Schwärmerei aus der Hand und ist bereit, alles herzugeben: sein Geld, sein Haus, seine Tochter. Starrsinnig schlägt er sämtliche Warnungen der Familie in den Wind. Tartuffe ist der Eindringling, der die Wohlstandsblase der Familie zum Platzen bringt. Denn der will vor allem Orgons Frau Elmire. Sie will Tartuffe umschmeicheln, um vor Orgons Augen seine Maske abzureißen und seine Falschheit und Lüsternheit, sein wahres Ich zu offenbaren. Erst als Orgon selbst Zeuge der Verführungsversuche wird, will er den falschen Freund aus dem Haus jagen. Doch da hat er ihm aus Wut auf die zweifelnde Familie bereits Haus und Hof vermacht und die Hand seiner Tochter versprochen…
Molières bitterböse Komödie entlarvt die egoistischen Motive der Wohlstandsgesellschaft und zeigt, wohin der Glaube an einfache Wahrheiten und vermeintliche Autoritäten führen kann. Wahrheit und Wirklichkeit sind letztendlich immer eine Frage der Perspektive.

Beginn ist jeweils um 19.39 Uhr.