Aus der Allgemeinen Zeitung von Monika Nellessen (Foto: Sascha Kopp)
Dr. Udo Bentz wird Weihbischof des Bistums Mainz. Dies gab am Mittwochmittag – unmittelbar nach der Ernennung des neuen Weihbischofs durch Papst Franziskus – der Mainzer Bischof, Karl Kardinal Lehmann bekannt.
Mit seinem nun in Rom abgesegneten Vorschlag signalisiert Kardinal Lehmann ein Jahr vor seinem 80. Geburtstag im Mai 2016 und also vor seinem Abschied, dass er auch über seine eigene Zeit als Bischof hinaus auf Intellektualität und Weltzugewandtheit in der Führungsspitze der Mainzer Diözese setzt.
Bis 2002 Bischöflicher Sekretär bei Kardinal Lehmann
Der neue Weihbischof war von 1998 bis 2002 Lehmanns Bischöflicher Sekretär, bevor er in Freiburg promovierte – über den berühmten Theologen Karl Rahner, dessen wissenschaftlicher Mitarbeiter Lehmann einst war. Offen wird im Bistum spekuliert, dass Lehmann sich Bentz auch als seinen eigenen Nachfolger im Bischofsamt wünschen würde.
Der am 3. März 1967 im pfälzischen Rülzheim geborene Udo Markus Bentz machte 1986 bis 1988 eine Lehre zum Bankkaufmann, bevor er katholische Theologie in Mainz und Innsbruck studierte. Am 1. Juli 1995 wurde er von Bischof Lehmann zum Priester geweiht und anschließend Kaplan in Worms am Dom St. Peter und in der Gemeinde St. Martin. Als Pfarrvikar wirkte er von 2002 bis 2004 in Sprendlingen und von 2004 bis 2007 in der Gonsenheimer Pfarrei St. Canisius. Seit 2014 leitet er neben dem Priesterseminar das Ausbildungsseminar für Kapläne und Pastoralassistenten des Bistums.
Der Welt zugewandt
Bentz ist rhetorisch gewandt und diplomatisch, ohne aktuellen Problemen der Kirche aus dem Weg zu gehen. So sprach er beim Medienempfang der Bischöfe von Mainz und Limburg erst vor wenigen Tagen offen über das rückläufige Interesse an kirchlichen Berufen. Nur überzeugende Berufsanwärter, so sein Credo, könnten später aber auch positiv wirkende Repräsentanten der Kirche sein.
n Mainz gab es keinen Weihbischof mehr, seit Weihbischof Dr. Ulrich Neymeyr im November 2014 Bischof von Erfurt wurde. Zeitgleich waren 2003 Neymeyr und der frühere Mainzer Generalvikar Werner Guballa zu Weihbischöfen bestimmt geworden. Guballa verstarb 2012 nach längerer Krebserkrankung. Ein Weihbischof steht dem Diözesanbischof vor allem bei der seelsorgerischen Leitung des Bistums zur Seite.