von Anna Tillmann (aus der Mainzer Allgemeinen Zeitung)
Trotz Sturm und nasskalter Witterung: Auch an diesem Wochenende gab es beim Weihnachtseinkauf Gedränge überall in der Innenstadt. Wenn es nach den dort ansässigen Einzelhändlern geht, wird sich dieses Bild auch in dieser Woche bieten. Schon zum Wochenanfang starten viele Arbeitnehmer in die Betriebsferien oder den Weihnachtsurlaub. Am Donnerstag beginnen außerdem die Schulferien.
Jörg Walloschek, Geschäftsführer der Karstadt-Filiale, rechnet mit einem anhaltend vollen Haus in den kommenden Tagen. Zwar sei das Weihnachtsgeschäft bisher schon gut gelaufen. Doch eine Steigerung sei noch möglich. Das dürfte dem traditionell ohnehin starken Bereich Uhren, Schmuck und Parfümerie zusätzlichen Auftrieb geben. Doch auch alle anderen Abteilungen sollen profitieren: „Ich rechne mit einem richtigen Ansturm“, so der Leiter der Karstadt-Filiale.
„Richtig großer Trubel“
Der Vermutung, dass die Verkaufszahlen sich bis zum Heiligabend kontinuierlich steigern werden, pflichtet Kerstin Zwittmeier bei. Die Filialleiterin der Gutenberg-Buchhandlung an der Großen Bleiche rechnet mit „richtig großem Trubel“ und verriet, dass es bereits viele Vorbestellungen gibt, die noch abgeholt werden müssen. Der Renner unter den Romanen ist in diesem Jahr Umberto Ecos „Der Friedhof in Prag“. Sachbücher würden erfahrungsgemäß erst in den letzten Tagen vor Heiligabend verkauft, erklärte Zwittmeier.
Sehr zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft zeigte sich Kaufhof-Filial-Geschäftsführer Christoph Niederelz, der ebenfalls einen „kräftigen Endspurt“ prophezeite. Neben den Dauerbrennern Uhren und Schmuck sei auch der Weihnachtsmarkt im Parkhaus besonders gut angenommen worden. Einzig im Bereich der Winterbekleidung habe man unter der milden Witterung etwas gelitten.
Geschäft mit Spielwaren läuft gut
Warme Pullover und Jacken werden in diesem Jahr wohl selten unterm Tannenbaum liegen. Das glaubt auch Ines Richter: „Es ist zu warm und es fühlt sich noch nicht so richtig nach Weihnachten an“, erklärte die Geschäftsführerin von Sinn & Leffers. Doch auch wenn die dicken Pullover und Mäntel in diesem Jahr tendenziell zu Ladenhütern avancieren, zeigte sich Richter mit dem Weihnachtsgeschäft zufrieden. Unterwäsche, Nachtwäsche, Hemden, Blusen und Accessoires seien immer gefragt.
Auch wenn der erste Schnee auf sich warten lässt: Es werden sich wohl einige Schlitten unter den Bäumen wiederfinden. Das zumindest beobachtet Friedrich Demmler, Geschäftsführer von Wirth. Im Kinderladen wartet man bereits auf eine Nachlieferung.
Auch ansonsten läuft das Geschäft mit den Spielwaren gut – nicht nur mit solchen für Kinder. „Es ist nicht nur Kinderzeit an Weihnachten“, erklärte Demmler. Modellbahn, Künstlerpuppe oder Plüschfreund seien auch unter Erwachsenen sehr beliebt. Da viele Wunschzettel wohl erst am Wochenende vervollständigt worden seien, erwartet auch Friedrich Demmler für die kommenden Tage den „totalen Run“ auf die Geschenke.