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Mainzer Band „Lilli Rubin“ gewinnt local heroes Bundesfinale 2020

Lilli Rubin konnte die local heroes-Jury in der Bundesfinalshow überzeugen. Außerdem wurde die saarländische Band Trip für das beste Songwriting und der baden-württembergische Künstler Lemony Rug für die beste Performance ausgezeichnet.
Für Lilli Rubin sei ihre Wahlheimat Mainz übrigens „das neue Berlin“…

Das Bundesfinale der local heroes fand 2020 nicht wie sonst im Kulturhaus Salzwedel statt. Die sieben besten Newcomer-Acts Deutschlands reisten stattdessen im Oktober nach Magdeburg, wo sie Teil einer Bundesfinalshow wurden. Diese wurde jetzt auf local-heroes.de ausgestrahlt. Mit vor Ort waren nicht nur Film- und Soundprofis, sondern auch Bandcoaches, die den Finalist*innen in Sachen Performance und Interview mit Rat und Tat zur Seite standen, sowie die beiden Juryteams „Tonbandgerät“ (bestehend aus Frontsänger Ole Specht und Gitarristin Sophia Poppensieker) und „Bosse“ (bestehend aus Cellist Niklas Hardt und Bassist Theo Fotiadis). Die audiovisuelle Show setzte sich aus Performances der Bands und Interviews mit der beliebten Moderatorin Kate Kaputto (fluxFM) zusammen.

Die diesjährigen Bundesfinal-Acts begeisterten das gesamte local heroes-Team ebenso wie Coaches und Juror*innen: „Mich hat an den Drehtagen das musikalische Niveau beeindruckt. Ich bin davon ausgegangen, dass sich bei einem Contest Bands präsentieren, die noch gar nicht so weit in ihrer Entwicklung sind. Das stimmt allerdings nicht. Ich war in dem Alter definitiv noch nicht so weit“, so Niklas Hardt vom Jury-Team „Bosse“. Und Band-Coach David Pfeffer schwärmt: „Ich bin schon lange beim Bundesfinale dabei und erlebe Schwankungen in der musikalischen Vielfalt. Im Bundesfinale 2020 war die Qualität sehr, sehr hoch. Viele Musiker*innen, die in diesem Jahr dabei waren, haben – wenn sie dranbleiben – Chancen sich zu etablieren.“

Entsprechend schwer fiel den Juror*innen schließlich auch die Entscheidung, wer als beste Newcomerband Deutschlands mit dem local heroes-Musikpreis nach Hause geht. Lilli Rubin überzeugten mit Professionalität und Leidenschaft. Die vierköpfige Band präsentierte deutschsprachige Popmusik, die getragen wird von elektronischen Sounds. Besonders angetan war die Jury vom Gitarristen der Band. „Sie sind unfassbar gut. Das ist eine Band, die ein deutliches Potenzial hat, sich durchzusetzen“, so Sophia Poppensieker vom Team „Tonbandgerät“. Sängerin Lucie Fischer, Gitarrist Max Grund, Keyboarder Leon Conrad und Schlagzeuger Tim Zeimet seien allesamt „fantastische Musiker“, lobte auch das Team „Bosse“ die Band. Für Lilli Rubin ist ihre Wahlheimat Mainz übrigens „das neue Berlin“, wie sie im local heroes-Interview verrieten. Sie schätzen die Landeshauptstadt als besonders musikalische und weltoffene Stadt. Damit dürften sie den beliebten Newcomer-Preis völlig verdient für 2020 nach Rheinland-Pfalz holen.

Und der Sieg hat sich für die vierköpfige Band absolut gelohnt: Sie darf sich über den Förderpreis des Ministeriums für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt freuen, die eine Promotionleistung beinhaltet. Dazu gibt es für Lilli Rubin einen 500 Euro-Gutschein vom Musikhaus Thomann, ein Gesangsmikrofon e935 gestiftet von Sennheiser, ein kostenfreies Release für ein Album, eine EP und eine Single bei recordJet sowie einen Goodie-Bag von Belfort Music, bestehend u.a. aus Gitarrensaiten, Plektren und einem Stimmgerät.

Auch Trip aus dem Saarland gingen nicht leer aus: Für das beste Songwriting erhielten auch sie ein Gesangsmikrofon e935 von Sennheiser, eine Einladung zu einer mehrtägigen Recording-Session nach Salzwedel, einen 300 Euro-Gutschein für das Musikhaus Thomann, ein EP- sowie ein Single-Release gestiftet von recordJet sowie den Goodie-Bag von Belfort Music. Trip hatten mit ihrem an den Psychedelic Rock der 1970er Jahre angelehnten Sound die Jury überzeugt. Von ihrem Talent kann man sich auch auf ihrem erst kürzlich erschienenen Album „What happens when nothing happens“ ein Bild machen.

Lemony Rug aus Baden-Württemberg, der für die beste Performance ausgezeichnet wurde, erhielt neben einem Gesangsmikrofon e935 von Sennheiser einen 200 Euro-Gutschein vom Musikhaus Thomann, drei Single-Releases mit recordJet sowie einen Belfort Music-Goodie-Bag. Als einziger Solist unter den local heroes-Bundesfinalist*innen zog der Musiker aus der Region Ulm mit seiner Show die Juror*innen in seinen Bann. Der Singer-Songwriter beschreibt seine Musik als eine Mischung aus Indie-Folk und Dream Pop.

Insgesamt wurden in diesem Jahr Preise in Höhe von mehr als 10.000 Euro vergeben.

Das Corona-Jahr 2020 war nicht nur für Musiker*innen eine harte Herausforderung. Auch der Aktion Musik / local heroes e.V. sah sich ungewöhnlichen Herausforderungen ausgesetzt: „Wir haben gesagt, dass wir uns von Corona nicht einschüchtern lassen werden. Wir machen weiter, das ist unsere Art. Hinter local heroes steht ein riesiges Netzwerk aus Ehrenamtler*innen und Freiberufler*innen, die mitgezogen sind – und auch etwas machen wollten“, lässt local heroes-Geschäftsführerin Julia Wartmann diese Zeit Revue passieren. „Entstanden ist eine fernsehreife Musiksendung, in der geschnitten werden konnte – das ist beim großen Live-Bundesfinale nicht möglich, denn da kommt es auf den Moment an. Diesmal konnten wir mit den Bands zusammen ausprobieren, sie konnten einen Song mehrmals aufnehmen und sich Take für Take verbessern. Das ist ein völlig anderer Ansatz. Er kam bei allen Beteiligten sehr gut an.“

Über local heroes:
local heroes war kurz nach der Wiedervereinigung zunächst als lokaler Bandcontest in Salzwedel gestartet, um die Musikszene nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze näher zusammen zu bringen. In den vergangenen 29 Jahren wuchs das regionale Projekt zu einer bundesweiten Netzwerkstruktur. Viele heute national erfolgreiche Bands wie Madsen und Tokio Hotel sammelten ihre ersten Bühnenerfahrungen auf local heroes-Bühnen und nutzten die Chance, sich durch den Contest mit wichtigen Akteur*innen der Musikindustrie zu vernetzen. Für ihr soziales Engagement wurde die Newcomer-Plattform mit dem ‚Einheitspreis‘ der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Für die local heroes-Fotoausstellung „GRENZSAITEN“, die sich mit der Wiedervereinigung aus musikalischer Perspektive beschäftigt, erhielt der Verein am 2. Oktober 2020 erneut den ‚Einheitspreis‘.

Alle Bundesfinalist*innen 2020 im Überblick:
Alter Kaffee (Studierendenpop aus Niedersachsen)
Jamie Dark (Funk-Rock-Rap-Fusion aus Berlin)
Lemony Rug (Indie Folkrock aus Baden-Württemberg)
Lilli Rubin (Indie-Pop aus Rheinland-Pfalz)
The Exception (American High School Alternative Rock aus Brandenburg)
Trip (Psychedelic Hard-Soul aus dem Saarland)
Under Skin (Fusion Rock aus Sachsen-Anhalt)

Als Special Guest waren außerdem die 2019er local heroes-Gewinner Me On Monday dabei.

Die Jury setzte sich wie folgt zusammen:
Ole Specht & Sophia Poppensieker vom Team „Tonbandgerät“
Niklas Hardt & Theo Fotiadis vom Team „Bosse“
Felix Mannherz & David Pfeffer vom Team „Bandcoaches“
Michael „Elvis“ Schulze als Stellvertreter für das Team „Sound“
Christoph Eisenmenger als Stellvertreter für das Team „Video“

Das Projekt local heroes wird gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt, Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, die Landeshauptstadt Magdeburg, die Kloster Bergesche Stiftung, den Altmarkkreis Salzwedel und die Hansestadt Salzwedel. Es wird finanziell unterstützt durch die Sparkasse Altmark West sowie den Ostdeutschen Sparkassenverband und IMG Stageline.

Bildcredit: Julia Schwendner // ThisIsJulia Photography)