In der Stadtratssitzung vom 15. Mai haben die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD, Die Linke, CDU, FDP und ÖDP eine Resolution zur Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Odessa eingebracht. Auch der ukrainische Generalkonsul Kostiuk Vadym war zu Beginn des Stadtrates anwesend und hielt eine Rede zur angestrebten Städtepartnerschaft, die im Stadtrat einstimmig angenommen wurde und nun beiderseits möglichst schnell mit Leben gefüllt werden soll.
OB Haase dazu: „Kommunale Partnerschaften mit ukrainischen Städten und Gemeinden sind in Zeiten wie diesen unglaublich wichtig. Mehrere rheinland-pfälzische Kommunen sind bereits aktiv geworden, auch wir als Landeshauptstadt möchten eine Städtepartnerschaft initiieren. Mit Odessa verbindet uns eine Reihe von Gemeinsamkeiten, an die wir wunderbar anknüpfen können und wollen. Beispielsweise ist der Weinbau und -handel für beide Regionen prägend, beide Städte zeichnen sich durch eine große Vielfalt wissenschaftlicher Einrichtungen aus und die jüdische Kultur spielte in der Geschichte unserer beiden Städte eine große Rolle. Auch die ersten Rückmeldungen aus Odessa sind sehr positiv, der Bürgermeister von Odessa hat uns bereits geantwortet und freut sich auf die kommenden Schritte, um die Partnerschaft zwischen Mainz und Odessa zu vertiefen und mit Leben zu erfüllen. Ich freue mich, dass die Fraktionen am 15. Mai 2024 eine Resolution in den Stadtrat einbringen und sie dort auf ein breites demokratisches Fundament stellen. In der Ukraine herrschen Kriegsverhältnisse, die Menschen leiden und benötigen jede Hilfe im hier und jetzt und im Bestreben um Unabhängigkeit unter dem Schutz Europas in der Zukunft.“
Damit hat Mainz nun 12 Partnerstädte, deren Wirkung oftmals verkannt wird. In den Nachkriegsjahren schien die Gründung von Städtepartnerschaften eine Modeerscheinung zu sein und erreichte bei einzelnen Städten auch ein inflationäres Ausmaß. Oft beschränkte sich der Kerngedanke der Völkerverständigung mehr oder minder auf touristische oder folkloristische Aktivitäten. Die Partnerschaft wurde nach außen durch offizielle Empfänge und repräsentative Veranstaltungen geprägt.