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Mainz 05 verliert Prozess gegen El Ghazi

Wird er wieder für Mainz spielen? (Foto: Mainz 05)

Die Begründung des Gerichtes ist noch nicht veröffentlicht, klar ist aber: Mainz 05 verliert vor dem Arbeitsgericht gegen El Ghazi, der damals auf Instagram den bekannten Palästina-Spruch geschrieben hatte. Strafbar bzw. einen Kündigungsgrund, so sieht es das Gericht hier offenbar nicht. Das heißt auch: Die Kündigung, die der Verein am 1. November 2023 ausgesprochen hatte, ist damit ungültig. Der Bundesligist muss dem 29-Jährigen rund 1,7 Mio. Euro zahlen und ihn theoretisch weiter „arbeiten“ lassen. Ob Mainz 05 eine Berufung einlegt, ist derzeit noch unklar. El Ghazis Popularität tut dies weiter keinen Abbruch: Der Fußballer hat mittlerweile an die 900.000 Follower auf Instagram, Mainz 05 dagegen nur ein Drittel dessen. Mainz damit aktuell im eher unrühmlichen Auge der internationalen Öffentlichkeit.

„Die Äußerung ist noch von der Meinungsfreiheit geschützt“, urteilte Richterin Bettina Chaudhry. Damit bezieht sie sich allerdings nicht auf den Ursprungspost, in dem El Ghazi die Nachricht „From the river to the sea: Palestine will be free“ verbreitete, sondern auf seinen zweiten Post. Darin bekräftigte er, dass er bei seiner Darstellung bleibe. Dieser Post erfolgte, nachdem der Klub vermeldet hatte, „Anwar El Ghazi hat sich in mehreren Gesprächen mit dem Vereinsvorstand von seinem Post auf seinem Instagram-Kanal distanziert“. Der Ursprungspost war für den Prozess nicht mehr relevant, weil der FSV die 14-Tage-Frist zur fristlosen Kündigung verpasst hatte. „Es liegt kein wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung vor“, begründete die Richterin den Urteilsspruch, so die Zeitschrift Kicker.

El Ghazi hatte gegen die fristlose Kündigung der Mainzer geklagt. Sein Vertrag bei den Rheinhessen lief ursprünglich bis zum 30. Juni dieses Jahres, verlängert sich aber wegen des Klassenerhalts der Mainzer um ein Jahr, wodurch inklusive der bereits getätigten Zahlungen ein Gesamt-Paket von 4,2 Mio. entsteht. El Ghazi steht es also rechtlich zu, in Mainz wieder zu trainieren und spielen. Würde Mainz ihm das verwehren, könnten Strafzahlungen drohen. Auch eine mögliche Versetzung in die U23, könnte angefochten werden und würde einen weiteren Rechtsstreit wahrscheinlich machen. Aber die Mainzer wollen den Holländer nicht mehr im Kader haben. Da die schriftliche Begründung allerdings Monate dauert, gilt das bestehende Urteil samt Zahlungen und Spiel-Berechtigungen. Das heißt El Ghazi muss sofort wieder spielen bzw. trainieren dürfen – oder es kommt doch noch zu einem Vergleich – eine skurrile Situation in Mainz.

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