
Malcherek kandidiert für die Linken
Anfang April hatten die Grünen den Landtagsabgeordneten und Ortsvorsteher der Oberstadt Daniel Köbler als Nachfolger von Günter Beck (ebenfalls Grüne) nominiert. Dessen Amtszeit als Bürgermeister und Finanzdezernent endet im Februar 2026, Köbler soll ihm nachfolgen. Gewählt wird in der nächsten Stadtratssitzung am 21. Mai. Die Linken und die AfD schicken Gegen-Kandidaten ins Rennen.
Die Personalie Köbler wird von der Kenia-Koalition im Mainzer Stadtrat gestützt. Dessen Wahl wird darum wohl mehrheitlich Unterstützung finden.
Dennoch haben die Linken und die AfD ihre eigenen Gegenkandidaten nominiert:
Die Linksfraktion im Stadtrat schickt Martin Malcherek ins Rennen für die Wahl des Bürgermeisters mit dem Geschäftsbereich Finanzen, Beteiligungen und Sport Malcherek ist vielen Mainzern bekannt als Mitglied des Stadtrates (seit 2019) und Mitglied im Ortsbeirat Neustadt. Ebenfalls seit 2019 ist er Mitglied im Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen. Er kandidierte in 2023 als Oberbürgermeister der Stadt Mainz.
1973 in München geboren, aber in den rechtsrheinischen Mainzer Vororten aufgewachsen, studierte er Jura und ist heute selbständig tätig als Anwalt. Einer seiner Schwerpunkte ist das Verwaltungsrecht, was ihn für die künftige Tätigkeit als Bürgermeister und Dezernent der Stadt prädestiniert.
Seine Devise: „Verhandeln und klare Kante zeigen!“ Dies gelte vor allem in Bezug auf die Aufsichtsbehörde ADD, die nun erneut den Haushalt der Stadt abgelehnt habe – aber auch in Bezug auf die Auseinandersetzung mit Bund und Land, was die Mittelzuweisung anbelange. Die Erhöhung kommunaler Steuern sei nur Augenwischerei und beseitige das Problem nicht: „Die Verschuldung der Kommunen und Städte ist ein strukturelles Problem und muss politisch gelöst werden. Es kann nicht angehen, dass die Abgabenlast der Bürgerinnen und Bürger immer mehr zunimmt!“
Es brauche eine am Gemeinwohl orientierte politische Linie. So stehe er dafür, dass die Wohnbau Mainz GmbH als stadtnahe Wohnungsgesellschaft bezahlbare Mieten garantieren müsse: Gewinnorientierung, um an anderer Stelle Haushaltslöcher zu stopfen, sei hier fehl am Platz.
Den Bau der Großsporthalle, der immer wieder verschoben wurde, voranzutreiben, sei ein weiteres Projekt. Denn neben den vielen erfolgreichen Sportvereinen in Mainz sei auch die Förderung und der Ausbau des Breitensports von hoher Relevanz.
AfD-Stadtratsfraktion nominiert eigenen Kandidat zum Finanzdezernenten
Die AfD-Stadtratsfraktion Mainz hat Frank Senger für das Amt des Bürgermeisters und Finanzdezernenten nominiert. Senger ist 38 Jahre alt und wohnt in Mainz. Der Volkswirt hat sich auf öffentliche Finanzen und kommunale Haushalte spezialisiert.
Fraktionsvorsitzender Arne Kuster begründet die Nominierung: „Die Haushaltslage der Stadt Mainz ist zu ernst, um sie einem Laien zu überlassen. Wir haben glücklicherweise mit Frank Senger einen qualifizierten Kandidaten gefunden, der mit seinem Lebenslauf und seiner Persönlichkeit überzeugt, und schlagen ihn darum dem Stadtrat vor.“
Der Kandidat Frank Senger selbst gibt sich zuversichtlich, dass er neben den vier AfD-Stadtratsmitgliedern noch weitere von sich überzeugen kann. Senger erläutert seine Pläne, falls er gewählt wird: „Mein Ziel als Finanzdezernent wird sein, den Haushalt der Stadt auf der Ausgabenseite zu konsolidieren. Bürger- und gewerbefreundlich sparen, statt Steuern zu erhöhen, sehe ich als meine Aufgabe. Dazu muss Bürokratie abgebaut und verwaltungsinterne Prozesse effizienter werden. Außerdem möchte ich schnell eine Klage gegen das Land Rheinland-Pfalz führen, damit die Ampel-Landesregierung endlich das gesetzlich normierte Konnexitätsprinzip einhält, zum Beispiel bei der Flüchtlings-, Kita- und ÖPNV-Finanzierung.“
Die Mainzer Liberalen setzen mit Gregor Merkel für das Amt des Finanzdezernenten der Stadt Mainz auf Kompetenz
Gregor Merkel, erfahrener Finanzfachmann mit Wirtschaftsprüferexamen aus Mainz, stellt sich als Kandidat für das Amt des Finanzdezernenten der Landeshauptstadt Mainz zur Verfügung. Mit über 15 Jahren Berufserfahrung in verantwortungsvollen Positionen
im Finanz- und Prüfungswesen sowie kommunalpolitischem und ehrenamtlichem Engagement möchte er die Zukunft der Stadt aktiv mitgestalten.
„Ich kandidiere aus der Überzeugung, dass die Herausforderungen der Stadt Mainz – insbesondere im Bereich der Finanzen, im Beteiligungsmanagement und im Sport – durch fachliche Qualifikation, Erfahrung und einen lösungsorientierten Dialog am besten gemeistert werden können“, so Merkel. Dabei sei ihm eine Verwaltung wichtig, die transparent, effizient und generationengerecht arbeitet.
Als Senior Manager im Finanzbereich eines international tätigen Unternehmens in der Region kennt Merkel den Umgang mit komplexen Finanzstrukturen. Seine kommunale Verankerung spiegelt sich zudem in seiner Arbeit in Mainzer Ausschüssen sowie seiner früheren Funktion als Finanzvorstand eines großen, traditionsreichen Sportvereins der Stadt wider.
„Ich stehe für einen kooperativen, sachorientierten Stil und möchte die Interessen aller Mainzer konstruktiv vertreten“, betont Merkel. Auch wenn die Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat klar seien, halte er es für wichtig, dass es Auswahl und demokratischen Wettbewerb gebe: „Meine Kandidatur ist ein Angebot an den Stadtrat, auch über parteipolitische Grenzen hinweg auf fachliche Expertise und eine unabhängige Herangehensweise zu setzen.“
Für die Mainzer Liberalen ist in der Mainzer Finanzpolitik dringend eine Kurswende nötig. Die Haushaltsaufstellung lief bereits zu Anfang des Jahres mehr als holprig und intransparent. Gleiches wiederholt sich nun, um einen genehmigungsfähigen Haushalt vorzulegen. Im Finanzausschuss musste die Information für die Haushaltsaufstellung von der Tagesordnung genommen werden. Im Rahmen der Ladung für den Stadtrat am kommenden Mittwoch lag auch für die gewählten Stadträte zusammen mit der Einladung für die außerordentliche Stadtratssitzung noch keine Informationen hinsichtlich des Haushaltes vor. Das gilt noch immer.
Diese schlechte Informationspolitik – die sich leider auch in anderen Dezernaten wiederfindet – lässt seitens der Liberalen statt der notwendigen Einsparungen weitere erhebliche Steuererhöhung der Mainzer Bürger und Unternehmer befürchten. Mainz braucht einen Finanzdezernenten, der nachweislich fachlich kompetent, für die Mainzer nach der besten Lösung sucht.
Mit Merkels Kandidatur sieht die die FDP-Fraktion im Mainzer Stadtrat eine Chance für einen Neuanfang in der Finanzpolitik. Unabhängig vom Ausgang der Wahl macht Merkel deutlich: „Ich werde mich weiterhin mit ganzer Kraft für unsere Stadt einsetzen.“