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Figurentheater-Festival „No Strings Attached“ vom 26. bis 31. Oktober

Das Figurentheater-Festival meldet sich zurück. In der letzten Oktoberwoche findet eine kompakte Ausgabe der Veranstaltung mit vier Inszenierungen für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren in den Mainzer Kammerspielen und im Staatstheater Mainz statt. Zum Abschluss des „Nordlichter“-Kultursommers 2021 gibt es zwei Produktionen aus dem skandinavischen Raum und zwei Stücke zu nordischen Themen. Weitere Infos unter www.no-strings-attached.de.

 

TERMINÜBERSICHT

 

  1. Oktober, 20:00 Uhr: LES ANTLIACLASTES – AMBREGRIS
  2. Oktober, 20:00 Uhr: PLEXUS POLAIRE & PUPPENTHEATER HALLE – DRACULA
  3. Oktober, 20:00 Uhr: PLEXUS POLAIRE & PUPPENTHEATER HALLE – DRACULA
  4. Oktober, 19:30 Uhr: BERLIN – TRUE COPY
  5. Oktober, 20:00 Uhr: LIVSMEDLET – INVISIBLE LANDS
  6. Oktober, 11:00 Uhr: LIVSMEDLET – INVISIBLE LANDS

 

AMBREGRIS – AMBRA

Geschichten aus dem Bauch des Wals

 

Ambregris ist die Geschichte von Pinocchio, der im Bauch des Wals nach seinem Schöpfer sucht. Es ist die Geschichte von Jonah aus der Bibel, der drei Tage und Nächte im Inneren des Meeresriesen verbringt. Und es ist die Geschichte von Kapitän Ahab, der den weißen Wal quer durch die Weltmeere jagt, um ihm letztendlich doch zu unterliegen.

Ambregris spielt in einem Parfümlabor, das dem Inneren eines Wals nachempfunden ist. Hier geht der Parfümeur – die „Nase“ – auf die Suche nach dem perfekten Duft. Dazu benötigt er das kostbare Ambra, die wachsartige Substanz aus dem Verdauungstrakt des Wals, das bei der Herstellung exklusiver Parfüms verwendet wird.

Ambregris ist ein wilder Ritt durch die Literatur, eine olfaktorische Oper mit immer neuen Überraschungen in einem aufwändigen und wandelbaren Bühnenbild!

 

Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren

Dauer: ca. 60 Minuten

Tickets bei den Mainzer Kammerspielen erhältlich

 

LES ANTLIACLASTES

 

Les Antliaclastes sind eine Figurentheatergruppe mit Sitz in Maillet, Frankreich. Ihre Arbeit zeichnet sich durch die einzigartige Mischung verschiedener Figurentheatertechniken aus. Gegründet wurde die Gruppe vom amerikanischen Puppenspieler und Regisseur Patrick Sims, der sie bis heute künstlerisch leitet. Sims hat Schattenspiel in Java studiert und unter anderem mit dem legendären Bread and Puppet Theatre gearbeitet.

 

 

DRACULA: MÄCHTE DER FINSTERNIS

Visuelles Theater mit lebensgroßen Puppen

 

Um 1900, kurz nachdem Bram Stokers Roman veröffentlicht wurde, erschien die Geschichte um den berühmtesten Vampir der Literaturgeschichte als Serie in einer isländischen Tageszeitung unter dem Titel „Mächte der Finsternis“ in einer Fassung mit nordischen Elementen und neuen Charakteren. Der Mythos vom Blutsauger existiert in fast allen Kulturen der Welt. Ist es die Angst vor dem Tod oder der Traum von der Unsterblichkeit? Die Faszination des untoten Anti-Helden, dem Schreckgespenst der Aufklärung? Und wo ist der Mythos besser verhandelbar als im Puppentheater?

Zum Ende des „Nordlichter“-Kultursommers und als Ausblick auf das Motto 2022, „Kompass Europa: Ostwind“ kommt die neue Inszenierung der norwegischen Ausnahmespielerin und –regisseurin Yngvild Aspeli nach Mainz. Gemeinsam mit dem Puppentheater Halle nähert sie sich dem transsylvanischen Grafen in einer opulenten Produktion basierend auf Bram Stokers Roman und der isländischen Bearbeitung.

 

Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren

Dauer: ca. 90 Minuten

Tickets bei den Mainzer Kammerspielen erhältlich

 

 

PLEXUS POLAIRE & PUPPENTHEATER HALLE

 Die Norwegerin Yngvild Aspeli ist Regisseurin, Figurenspielerin, Puppenbauerin und künstlerische Leiterin des norwegisch-französischen Ensembles PLEXUS POLAIRE, das von der Kritik international gefeiert wird. In ihren Inszenierungen setzt sie ganz auf die Magie der Figuren, wie bereits 2017 mit „Cendres – Asche“ vor einem begeisterten Publikum bei NO STRINGS ATTACHED. Dort entstand auch der Kontakt zum Puppentheater Halle, das weltweit tourt und durch Koproduktionen mit den Wiener Festwochen, der Volksbühne Berlin sowie international renommierten Künstler:innen wie Gisèle Vienne über alle Genregrenzen hinweg bekannt ist.

www.plexuspolaire.com

www.buehnen-halle.com

 

 

INVISIBLE LANDS

Objekt- und Körpertheater ohne Worte

 

Der Weg führt durch ein Gebirge aus Knien, eine Ohrmuschel bietet Zuflucht für eine kurze Rast, bevor der sich in bedrohlichen Wellen wölbende Bauch mit einem Boot überquert werden muss.

In „Invisible Lands“ nutzen die Performer Sandrina Lindgren und Ishmael Falke ihre Körper, um imaginäre Landschaften darzustellen, auf denen sich die winzigen Figuren bewegen. Sie erzählen so die beschwerliche Reise von Geflüchteten, die ihre Heimat verlassen mussten und auf ihrem Weg in eine ungewisse Zukunft sind. Die Reise wird während der Aufführung live mit Mini-Kameras gefilmt, so dass sich dem Publikum verschiedene Perspektiven auf das Geschehen erschließen.

Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren

Dauer: ca. 50 Minuten

Tickets bei den Mainzer Kammerspielen erhältlich

 

LIVSMEDLET (Finnland/Schweden)

Livsmedlet sind der israelische Puppenspieler Ishmael Falke und die schwedische Tänzerin Sandrina Lindgren. „Invisible Lands“ entstand im Frühjahr 2015, als die sogenannte „Flüchtlingskrise“ in Europa zum Mittelpunkt der medialen und politischen Aufmerksamkeit wurde. Das Duo suchte nach Darstellungstechniken, um die Geschichte dieser Menschen zu erzählen. Der eigene nackte Körper, der für jeden Menschen ein vertrauter und intimer Ort ist, wird in ihrer Performance zu öffentlichem, unbekanntem Terrain, dem die winzigen Figuren auf ihrer Reise ins Exil ausgeliefert sind. Die Performer erleben „hautnah“ die Etappen der Flucht und teilen diese Erfahrung mit dem Publikum. Nach wie vor hoch aktuell, wurde diese herausragende Inszenierung auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt.

 

 

TRUE COPY

Dokumentartheater über Originale, Fälschungen, Wirklichkeit und Fiktion

1994 erschütterte die Festnahme Geert Jan Jansens die Kunstwelt: die Polizei stieß auf über 1600 Werke, signiert von Picasso, Appel, Matisse, Chagall …. Über Jahre hatte Jansen hunderte Werke gefälscht. Obwohl zahlreiche Fälschungen im Umlauf waren, wandten sich Sammler:innen und Institutionen erst auf Druck der Polizei an das Gericht – einige bestanden weiter auf die Authentizität der Arbeiten, die zum Teil sogar von den Künstler:innen selbst bestätigt worden war. Als Kollektiv BERLIN schaffen Bart Baele und Yves Degryse komplexe multimediale Doku-Video-Performances. In „True Copy“ lassen sie den berühmten Kunstfälscher selbst zu Wort kommen. Wer trägt die Schuld: der Fälscher oder der Kunstbetrieb, dessen Gier die Fälschungen letztlich zu Originalen machte?

Für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren

Dauer: ca.80 Minuten

In niederländischer Sprache mit deutscher Übertitelung

Tickets ausschließlich beim Staatstheater Mainz erhältlich

 

BERLIN

Berlin ist eines der bekanntesten Dokumentartheater im europäischen Raum. Die Komposition von Realität ist ein zentraler Bestandteil von Berlins Arbeiten, wobei oft die Grenzen von Theater und Wirklichkeit verschwimmen. So begann die Inszenierung um Geert Jan Jansen bereits vor der Premiere: Gleich einem performativen Prolog fingierte Berlin im November 2018 den Fund einer zuvor verschollenen Picasso-Zeichnung. Die internationale Presse war in heller Aufregung, bis die Gruppe das Rätsel nach einigen Tagen auflöste und Jansen als den Urheber der Kopie präsentierte.

https://berlinberlin.be

 

 

NO STRINGS ATTACHED

Figurentheater und mehr

Das erste Figurentheater-Festival des Kultursommers fand 1998 in den Mainzer Kammerspielen statt. Ensembles wie zum Beispiel die französische Schattenspielgruppe Amoros & Augustin zeigten mit der Umsetzung von (welt)bekannten Stoffen, dass Puppenspiel ganz großes Theater sein kann.

Auch andere große Namen des Figurentheaters wie Neville Tranter, Ilka Schönbein, Suse Wächter, die Cie. Philippe Genty, Blind Summit, das Puppentheater der Stadt Halle und das Théâtre La Licorne kamen – und kommen noch – nach Mainz.

 

NO STRINGS ATTACHED – Figurentheater und mehr zeigt außergewöhnliches Theater und dazu gehören neben dem Theater mit Figuren, Puppen, Masken und Objekten auch das Bilder- und Straßentheater, der Nouveau Cirque, Performance, Tanz und Artistik: innovativ, überraschend und anders. Denn „no strings attached“ bedeutet: keine Verpflichtung – und damit keine Bindung an Genregrenzen. Und international war und ist das Festival seit den Anfängen, mit Gastgruppen aus Frankreich, Belgien, Großbritannien, Skandinavien und von überall auf der Welt, wo spannendes Theater entsteht!

https://www.no-strings-attached.de/