Corona zum Trotz geht es weiter an der Lu(dwigsstraße). Ziemlich genau ein halbes Jahr später ist nun der Architektenwettbewerb beendet und Mainzer Büros haben den ersten Preis gewonnen. Bzw. gibt es zwei erste Preise: Für die Fuststraße und das Karstadt-Gebäude gewinnt der Entwurf von Faerber Architekten (Oberstadt) im Konglomerat mit Jestaedt + Partner Stadtplaner (Weisenau) sowie Bierbaum.Aichele Landschaftsarchitekten (Zahlbach). Der 1. Preis für die beste Idee, was das Gesamt-Konzept angeht, geht nach Frankfurt an Albert Speer + Partner, ein Nachfahre des bekannten Architekten aus der NS-Zeit. Die Entscheidung fiel laut Jury einstimmig – die Stadtspitze zeigt sich begeistert und erleichtert. Die Visualisierungen seien laut Investor (Tim) Gemünden „ein Kondensat aus den besten Ideen“ und sehen tatsächlich auf den ersten Blick recht vielversprechend aus. Nun dürfen Experten und Bevölkerung weiter darüber diskutieren und man auf diese weiteren Erörterungen gespannt sein. Die Grafiken sind auf der Lu im Deutsche Bank Schaufenster ab Montag zu sehen.
Mit dem Abschluss des Wettbewerbs konnte DER wichtige Schritt für die Entwicklung des Karstadt-Areals zum Einkaufsquartier Ludwigsstraße erreicht werden. Beurteilt wurden u. a. die städtebauliche, architektonische und freiräumliche Qualität, die Einhaltung des städtebaulichen Grundkonzepts, die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit sowie die Vereinbarkeit mit den Empfehlungen aus der Bürgerbeteiligung.
Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse: „Die Struktur der bisherigen Pavillons wird neu interpretiert und in die heutige Zeit überführt. Entlang der Fuststraße, die endlich wieder himmelsoffen ist, entsteht ein differenziertes Fassadenbild. Insbesondere der Übergang zu den benachbarten Gebäuden der Altstadt ist durch die Wahl eines Satteldaches sehr geglückt. Das Hotel wird in Richtung Bischofsplatz als moderner Akzent auf das Parkhaus gesetzt und wertet diesen Bereich erheblich auf“.
„Der Gewinnerentwurf setzt konsequent das Nutzungskonzept von Einzelhandel, Kultur, Gastronomie und hoher Erlebnisqualität um“, so Tina Badrot von den Eigentümern Boulevard Lu GmbH & Co. KG. Tim Gemünden, ebenfalls Boulevard Lu, ergänzt: „Insbesondere der Gedanke, mitten in der Stadt eine grüne Oase auf dem Dachgarten zu schaffen, wurde durch den prämierten Entwurf in hervorragender Weise herausgearbeitet.“
Das Büro AS+P Albert Speer + Partner GmbH verbreitert mit seiner Idee die Vordere Präsenzgasse und schönt die Platzgestaltung im Bereich Schillerplatz (ehemals Foto Oehling).
Die Siegerentwürfe bilden nun die Arbeitsgrundlage für die Gestaltung und Baurechtschaffung an der Ludwigsstraße. Mit einem Sonderpreis wurde das Büro Promontorio aus Lissabon bedacht, dessen ideenreiche Konzeption der Platzgestaltungen als wichtige Inspiration gewürdigt wurde.
OB Michael Ebling begrüßt die neugeschaffene Perspektive für die Ludwigsstraße: „Wir werden die Ludwigsstraße mit den Plänen des Investors und den Gestaltungsideen des Wettbewerbs in die Zukunft führen und zu einem modernen Einzelhandelsstandort machen. Ich freue mich sowohl für den Handel und die Gastronomie als auch für die Kunden über diese neue Chance, die City aufwerten zu können. Die Neugestaltung der Ludwigsstraße bietet die große Chance diesen Bereich der Innenstadt einer nachhaltigen Entwicklung zuzuführen.“
Ab Montag den 18. Mai werden die Wettbewerbsergebnisse im Rahmen einer Ausstellung zwei Wochen lang (bis zum 1. Juni) in den Schaufenstern des Vorbaus der Deutschen Bank an der Ludwigsstraße präsentiert.
Der Auslobungstext sowie weitere Informationen zum Projekt können online unter www.lu.mainz.de sowie unter www.lu-erleben.de eingesehen werden.