Jugendliche von Save Our Souls e.V. (SOS) stellen im Rahmen einer bundesweiten Demonstration am 7. März um 14 Uhr am Gutenbergplatz, ein Straßenschauspiel dar. Der Zentralverband der Assyrischen Vereinigungen in Deutschland und Europäischen Sektionen (ZAVD) initiierte diese Großdemonstration. In der schauspielerischen Darstellung laufen 10 Männer in schwarzen Overalls mit Sturmmasken in Begleitung von weiteren 10 Männern in orangenem Häftlingsoverall durch die Massenversammlung. Die Geiseltreiber führen die Gefangenen vor, während sie ihre Waffen auf sie richten. Schließlich bleiben sie stehen und die Geiseln knien nieder. Einige von ihnen bringen noch ihre letzten Worte hervor, bis sie letztlich nach Abzug des Schusses zu Boden fallen. Begleitet wird dieses Szenario von einer traurigen, düsteren Musik und Schüssen im Hintergrund. Diese Szenerie ist der Massenenthauptung der 21 christlichen Kopten in Libyen durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ nachgestellt.
Anlass für dieses Schauspiel ist der Angriff der Djihadisten des IS auf mehrere Dörfer der assyrischen Christen entlang des Khabour Flusses in der Provinz Hassake in Nordostsyrien. Dem IS gelang es 10 Dörfer unter seine Gewalt zu bringen und er nahm neuesten Informationen zufolge 250 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, als Geiseln. Der überfallartige Angriff des IS löste eine Fluchtwelle in die benachbarten Städte aus. Zahlreiche assyrische Familien fanden Zuflucht in Al-Hassake, weitere in Qamishli. Bereits 9 assyrisch-aramäische Verteidigungskämpfer fielen im Kampf gegen den IS. Weitere 15 Gefangene exekutierten sie gnadenlos. Bisher ließen sie 23 von diesen Geiseln frei.
„Unsere assyrischen Schwestern und Brüder in Syrien und im Irak sind schon seit Jahrzehnten Verfolgungen ausgeliefert, dabei sehnen sie sich nur nach Frieden in der Heimat. Ghandi hat einst gesagt, man solle selbst die Veränderung sein, die man sich wünscht für diese Welt. Diesen Rat befolgen wir Jugendlichen und wollen mit unserer Inszenierung die westlichen Staaten dazu aufrufen, sich für eine eindringlichere Hilfeleistung im Nahen Osten einzusetzen.“, sagt die Vorsitzende von Save Our Souls e.V. Marcela Malki.
Außerdem verwüsteten die IS-Terroristen am 26.02. die über 3.000 Jahre alten Kulturschätze der assyrischen Geschichte im Museum von Niniveh (Irak) in einem barbarischen Akt der Zerstörung mit Hämmern und Presslufthämmern. Die Jugendlichen von Save Our Souls e. V. und die Teilnehmer der Demonstration wollen ihre Stimme gegen die Vertreibung der Assyrer/Aramäer und anderer Minderheiten aus ihrer angestammten Heimat erheben. Sie fordern ein unmittelbares Eingreifen der Bundesregierung und der Internationalen Gemeinschaft, nicht mehr tatenlos zuzuschauen, sondern zu handeln.