
Der Rosengarten wird 100 Jahre alt! Er wurde 1925 anlässlich einer Rosenschau nach Plänen des Niersteiner Gartenarchitekten August Waltenberg angelegt. Charakteristisch ist seine klare Gliederung mit zwei sich rechtwinklig kreuzenden Hauptachsen, die verschiedene Gartenräume strukturieren. Bereits 1935 wurde die Anlage erweitert und modernisiert. Am Sonntag, 15. Juni, findet um 11 Uhr eine öffentliche Führung durch den Garten statt. Treffpunkt ist an der Straße „Am Rosengarten / An der Favorite“. Die Führung übernimmt Irmelin Dörnfeld, die im Anschluss auch Erläuterungen zum 100-jährigen Jubiläum geben wird. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
1962 erfolgte eine erneute Umgestaltung, nach der der Rosengarten unter Denkmalschutz gestellt wurde – ein Zeichen seiner besonderen städtebaulichen und gärtnerischen Bedeutung. Zuletzt wurde der Garten in den Jahren 2013 und 2014 umfassend saniert: Neue Rosensorten wurden gepflanzt, Formhecken gesetzt und die Wege, Mauern, Pergolen sowie der Mainblickbrunnen restauriert.
„In Mainz hat die Verbindung von Grünflächen und urbanem Leben Tradition. Der Rosengarten ist dafür ein herausragendes Beispiel: historisch gewachsen, liebevoll gepflegt – und ein Ort, an dem sich unser Anspruch an nachhaltige Stadtentwicklung ganz konkret zeigt“, so Haase weiter.
Ein lebendiges Gartenkunstwerk
Auf rund 9.500 Quadratmetern gedeihen heute etwa 5.100 Rosen, verteilt auf rund 95 Sorten. Allein in den vergangenen beiden Jahren wurden 2.554 Rosen neu gepflanzt – bei Investitionen in Höhe von 19.140 Euro.
Die Pflege erfolgt ökologisch und naturnah. Chemische Pflanzenschutzmittel werden seit Jahren nicht mehr eingesetzt. Stattdessen setzt das städtische Grün- und Umweltamt auf resistentere Sorten, speziellen Rosendünger – und 3.000 Florfliegenlarven jährlich als natürliche Helfer gegen Blattläuse.
„Dass hier im Herzen von Mainz über 5.000 Rosen gedeihen, ganz ohne chemische Pflanzenschutzmittel – das ist gelebter Umwelt- und Artenschutz“, erklärte Umweltdezernentin Steinkrüger. „Unser Ziel ist es, solche Orte der Vielfalt und Schönheit nicht nur zu bewahren, sondern auch zukunftsfähig weiterzuentwickeln.“
Die tägliche Arbeit umfasst das Hacken, Gießen, Düngen, Schneiden, Nachpflanzen und Einwintern der Rosen – mit präziser Abstimmung auf die Jahreszeiten. Die Rosenbeete werden kontinuierlich durch einzelne Nachpflanzungen ergänzt. Wo alte Sorten nicht mehr verfügbar sind oder ersetzt werden müssen, kommen krankheitsresistente und insektenfreundliche Varianten zum Einsatz.
„Für die Pflege dieses besonderen Ortes braucht es nicht nur gärtnerisches Fachwissen, sondern auch ständige Weiterbildung und – vor allem – Leidenschaft für das, was wächst und lebt“, so Steinkrüger. „Mein herzlicher Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit viel Hingabe dafür sorgen, dass dieser Garten Jahr für Jahr in voller Pracht erblüht.“